Mit Slowenien und Österreich treffen am Freitag in der Fußball-Nations-League zwei Teams aufeinander, die bei der jüngsten EM beinahe traumatische Erfahrungen sammeln mussten. Am Achtelfinal-Out gegen die Türkei haben die ÖFB-Akteure noch immer schwer zu kiefeln, die Slowenen hatten Portugal in der Runde der letzten 16 am Rande einer Niederlage. „Ich glaube, dass bei uns der Schmerz noch intensiver war, weil es bis ins Elferschießen gegangen ist“, sagte Jon Gorenc Stankovic.
Der slowenische Teamspieler und Profi von Sturm Graz erinnert sich mit einer gewissen Bitterkeit daran, wie sein Landsmann Benjamin Sesko in der 115. Minute einen Sitzer ausließ. Danach setzten sich die Portugiesen mit 3:0 im Elfmeterschießen durch. „Die ganze Nation war stolz auf unsere Nationalmannschaft, aber man war auch sehr getroffen, dass man ohne Niederlage gegen große Gegner ausgeschieden ist“, sagte Gorenc Stankovic. Gegen Dänemark, Serbien (jeweils 1:1) und England (0:0) holte man Unentschieden. Gorenc Stankovic wurde in allen vier EM-Partien der Slowenen eingewechselt.
„Etwas ganz Besonderes“
Nun wolle man den EM-Schwung in die Nations League mitnehmen, betonte der Mittelfeldspieler. „Wir verspüren nach dem Turnier eine starke positive Energie. Jetzt gilt es, an diese Erfolge anzuschließen.“ Seine Auswahl dürfe sich ebenso wie Österreich und Norwegen berechtigte Hoffnungen auf den Gruppensieg machen. „Österreich hat eine gute Mannschaft, die bei der EM ihre Qualität gezeigt hat. Respekt ist da, doch wir haben nach der EURO genügend Selbstvertrauen. Es werden enge Partien zwischen diesen drei Teams, ich sehe keinen klaren Favoriten in der Gruppe“, meinte Gorenc Stankovic. Der 28-Jährige rechnet für Freitag mit einem mit 16.000 Zuschauern ausverkauften Stadion Stozice. „Die Unterstützung der Fans wird groß sein. Dieses Spiel ist für mich, aber auch für ganz Slowenien etwas Besonderes. Wir sind ja Nachbarn“, erklärte Gorenc Stankovic.
ÖFB-Team gewann drei von vier Duellen
Bisher gab es für die Slowenen gegen Österreich allerdings nicht viel zu holen. Von vier Duellen gingen drei an das ÖFB-Team, zuletzt gewann Rot-Weiß-Rot 2019 beide Partien in der EM-Qualifikation. Nach der Abspaltung von Jugoslawien trug Slowenien erstmals 1991 Länderspiele aus und feierte seither durchaus beachtliche Erfolge. Der Zwei-Millionen-Einwohner-Staat, aktuell Nummer 52 der FIFA-Weltrangliste (Österreich ist 22.), war bei den Weltmeisterschaften 2002 und 2010 sowie bei den Europameisterschaften 2000 und 2024 dabei. Mit Ausnahme des Turniers in Deutschland hieß es immer nach der Gruppenphase Abschied nehmen.
Zu den Stars der Mannschaft zählen Atletico-Madrid-Goalie Jan Oblak und der mittlerweile bei Leipzig engagierte ehemalige Salzburg-Stürmer Sesko. Trainiert wird die Auswahl seit 2018 von Matjaz Kek. Der ehemalige Spittal- und GAK-Kicker hatte das Nationalteam bereits von 2007 bis 2011 gecoacht.
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