Die Zwillinge von Gracie Atherton-Yoo (Julianne Moore) stehen vor dem Highschool-Abschluss, als Hollywood-Star Elizabeth Berry (Natalie Portman) auftaucht. Sie will Gracies skandalöse Vergangenheit mit Joe (Charles Melton), der 23 Jahre jünger ist, für eine Filmrolle erforschen und bringt alte Wunden ans Licht ... Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zu dieser unmoralischen Romanze: „May December“.
Die ehrgeizige Schauspielerin Elisabeth Berry (Natalie Portman) hat sich einen brisanten Part geangelt: Sie soll eine Frau spielen, die als Mittdreißigerin eine Liebesbeziehung zu einem knapp 13-Jährigen unterhielt. Das Verhältnis flog auf, die des Missbrauchs Beschuldigte kam schwanger von ihrem adoleszenten Lover in Haft! Nach verbüßter Strafe heiratete Gracie (Julianne Moore) den mittlerweile volljährigen Joe (Charles Melton), die beiden wurden erneut Eltern, diesmal von Zwillingen, die nun vor dem Highschool-Abschluss stehen.

Diesem vermeintlich intakten familiären Kosmos nähert sich Elisabeth für das Rollenstudium an – und sie erweist sich bald als kokette Unruhestifterin. Gracie wiederum ummantelt sich mit lispelnder Freundlichkeit, die jedoch nicht über eine gewisse aggressive Dominanz ihrem Mann gegenüber hinwegtäuscht.
Darauf zielt auch der Filmtitel ab: Im US-Amerikanischen bezeichnet der Begriff „May December“ eine Beziehung mit deutlichem Altersunterschied. Regisseur Todd Haynes („Carol“ u. a.) seziert die sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Konsequenzen. Zugleich lässt er aber zwei Top-Schauspielerinnen einander in animalischer Anspannung umkreisen. Doch nicht jeder Moment dieser filmischen Reflexion über Identität trägt. Manches ist schlichtweg Charade.
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