Streit um Green Deal zwischen Schilling und Khol

Lena Schilling, Spitzenkandidatin der Grünen, äußerte sich am Tag vor der Affäre um ihre Person in privaten Angelegenheiten, bei krone.tv, zu Sachthemen. Es ging um die anstehenden EU-Wahlen am 9. Juni und die Zukunft Europas.

Die ehemalige Aktivistin Lena Schilling: „Es geht um unsere Lebensgrundlage. Wir brauchen den Green Deal. Wie kriegt man die Wende hin? Es fehlt die Planungssicherheit. Wenn wir ständig Zickzack fahren, dann geht das nicht. Wir kriegen das hin, aber ein Commitment von allen Parteien.“ Die Frage sei, warum man noch immer von Putin abhängig sei. Wir müssen diskutieren ob, oder wann wir den Umstieg schaffen…

Andreas Khol: „Wir brauchen Umweltschutz mit Hausverstand. Der Green Deal ist total überzogen und zentralistisch. Auch nicht mit der Bevölkerung im Einklang. Umweltschutz darf man nicht gegen die Bevölkerung machen, sondern mit ihr.“ Schilling fragte, warum man in den letzten Jahrzehnten nicht gegengesteuert habe. Der ÖVP-Politiker blieb dabei, dass man die Bevölkerung mitnehmen müsse und nicht mit Verordnungen verstören. „Außerdem habe ich Wasserknappheit und Hitzeperioden erlebt. Das ist Klima.“

Politologin Gerda Füricht-Fiegl von der FH Eisenstadt meinte, Green Deal sei ein Begriff für vieles. Von Mobilität bis Energie. „Es war alles längst vorbereitet. Man muss sich nicht nun überlegen, wie es weitergeht. Man kann nicht alles auf Null zurücksetzen.“

Khol: „Den Grünen ist der Hausverstand abhandengekommen“
Die Konfrontation zwischen der 23-jährigen Schilling und dem bald 83-jährigen Khol ging munter weiter. Für Kohl ist den Grünen „der Hausverstand abhandengekommen“. Khol weiter: „Manche Ziele sind nicht erreichbar. Den Verbrennungsmotor kann man prinzipiell nicht ausschließen. 70 Prozent der Bevölkerung wollen E-Fuel.“ Schilling: „Das ist sehr energieintensiv. Für den PKW geht es sich sicher nicht mehr aus. Wir müssen in den nächsten 10 Jahren herausfinden, wie wir uns fortbewegen. Und die Emissionen eindämmen“.

Wahlprognose: Platz eins für Europäische Volkspartei (EVP)
Professorin Füricht-Figl sieht bei der EU-Wahl die EVP vorne, danach die Sozialdemokraten und abgeschlagen die Liberalen wie die Grünen. Die rechten Blöcke rücken nach vorn. Lena Schilling, meinte, dass Klima angesichts aktueller Krisen wie Krieg und Teuerung nicht so sehr im Vordergrund stehen würden. Dabei drohten große Umweltkatastrophen. Sie warnt vor einem Ruck Richtung rechtsradikal. Von AfD bis Herbert Kickls FPÖ. „All das, was da immer kommt, ist antidemokratisch und hat Gewalt in der Sprache.“

Andreas Khol indes widersprach, die Grünen sollten die Fehler bei sich suchen, und nicht bei multiplen Krisen. „Sie haben den Praxistest in Regierungen nicht bestanden. Der Hausverstand ist den Grünen abhanden gegangen.“

Eine Warnung gab es noch von Füricht-Figl rund um die Wahlen. Einflussnahme durch Russland. Studien und jüngste Vorfälle auch in Deutschland und Österreich würden dies verdeutlichen.

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