So gut wie jeder Haushalt ist davon betroffen: Im und vom Hausstaub leben Millionen kleiner Spinnentiere, die mit bloßem Auge unsichtbar sind. Sie lieben es warm und gemütlich, daher sind ihre Lieblings-Residenzen Betten, Polstermöbel und (hochflorige) Teppiche. Grundsätzlich handelt es sich um eher ungefährliche Hausgenossen, denn weder stechen oder beißen Milben noch übertragen sie Krankheiten.
Ungut wird die Sache allerdings, wenn man auf die mit dem Kot der mikroskopisch kleinen Tierchen ausgeschiedenen Substanzen (sogenannte Allergene) allergisch reagiert: Tränende oder juckende Augen, geschwollene Schleimhäute, Müdigkeit, Kopfscherzen und sogar Hautekzeme sowie Asthmaanfälle können die Symptome einer Milben-Allergie sein.
Aber auch ohne gesundheitliche Folgen: Richtig nett ist die Vorstellung der sich tummelnden Spinnentierchen, die übrigens eng mit den Zecken verwandt sind, auf und im Bett nicht. Kann man die Hausstaubmilben nie gänzlich und auf Dauer völlig ausrotten, so gibt es doch einige Verhaltensregeln und Tipps, um sie so gut wie möglich zu dezimieren.
Was man über den ungeliebten "Hausgast" wissen muss
Will man langfristig und erfolgreich den Kampf gegen den unsichtbaren Feind aufnehmen, so ist es erforderlich, einiges über seine Lebensbedingungen und Vorlieben zu wissen.
Hausstaubmilben sind 0,2 bis 0,3 Millimeter groß und leben im Fußbodenstaub sowie im Staub von Bett, Polstermöbeln und Wäschestapeln. Ihre "Wohlfühl-Temperatur" liegt bei etwa 20 bis 30 Grad; Trockenheit können sie überhaupt nicht leiden, denn sie benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Da ihr Körper mit einer relativ dünnen Chitinschicht überzogen ist, reagieren sie auf direktes Sonnenlicht äußerst empfindlich.
Gerade im Herbst und Winter finden sie in unseren Breiten ideale Bedingungen für ihre Massenverbreitung: Geheizte Räume, in denen die frische, kalte Luft am besten draußen bleibt, verbunden mit oftmals zu hoher Luftfeuchtigkeit, laden nicht nur die menschlichen Bewohner zum Kuscheln ein.
Als Nahrung dienen den Hausstaubmilben kleinste Hautschuppen von Menschen und Tieren. Für ausreichende Proviantversorgung ist gesorgt, denn beim Waschen, Kämmen, Kleiderwechseln etc. geben Menschen eine ziemlich große Menge davon ab. Auch und besonders beim Schlafen. Dies in Verbindung mit dem warmen Bett und der durch den Nachtschweiß abgegeben Feuchtigkeit macht das Bett, insbesondere die Matratze, zum idealen Tummelplatz der Milben.
Raus aus meinem Bett!
Kampfplatz Nummer eins ist daher das Schlafzimmer bzw. das Bett und die Matratze. Jeden Tag nach dem Aufstehen ordentlich das Bett machen – so haben wir das gelernt. Ist vielleicht auch ordentlich, aber erleichtert auch den Milben das Leben ganz ungemein. Denn Feuchtigkeit und Wärme benötigen eine ganze Weile, bis sie aus Bett und Matratze verschwunden sind. Viel besser ist es daher, nach dem Aufstehen sofort das Schlafzimmer gründlich zu lüften. Die Bettdecke muss zumindest zurückgeschlagen sein, noch wirksamer ist das tägliche Ausschütteln und Auslüften der Bettwäsche an frischer Luft, am besten, wenn diese kalt und möglichst trocken ist.
Die Matratze selbst sollte in regelmäßigen Abständen mit einem geeigneten Staubsauger gründlich abgesaugt werden, auch ein konsequentes Abbürsten hat sich als hilfreich erwiesen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will (für Allergiker fast ein Muss!), greift zu speziellen Anti-Milben-Bezügen, die auch gut mit sehr hohen Temperaturen (bis zu 95 Grad) waschbar sind.
Tipp: Diese Anti-Milben-Bezüge gibt es übrigens auch für das Bettzeug. Decken und Kissen aus unbehandelter Baumwolle sind allergenarm.
Untersuchungen haben gezeigt, dass nach sieben Jahren Benützung die Zahl der Allergenen auf den Matratzen die höchste Konzentration aufweist - Matratzen sollten also nach sieben bis acht Jahren gegen neue ausgewechselt werden.
Da Milben auf Sonnenlicht und Kälte nicht gut reagieren, empfiehlt es sich, an kalten und sonnigen Tagen, das Bettzeug (und auch die Matratze!) gründlich an der frischen Luft auslüften zu lassen.
Tipp: Nicht in Bettnähe Kleidung wechseln, denn dabei werden besonders viele Hautschüppchen abgegeben.
Und noch einige Tipps im Kampf gegen Milben
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