Nach einem Riss eines Rehkitzes bangen in einem kleinen Ort im Waldviertel die Bauern um ihr Vieh, das bald auf den Wiesen grasen soll. Lokalpolitiker fordern Maßnahmen gegen das Raubtier.
Gerade jetzt, wo es nach dem Kälteeinbruch wieder milder wird, sodass das saftige Gras sprießt und die Landwirte ihre Tiere bald auf die Weide treiben können, herrscht in Aschen im Bezirk Zwettl helle Aufregung. Denn genau dort, wo sich demnächst die Rinder von Biobauer Gerhard Hochwallner am frischen Grün laben sollen, deuteten jetzt Spuren darauf hin, dass ein Wolf ein Rehkitz gerissen hat.
Zwar ist man in der Region mit der Gegenwart des Raubtieres weitaus mehr vertraut als in anderen Gegenden. Immerhin gab es ja auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Allentsteig das erste registrierte Wolfsrudel und auch sogenannte Wanderwölfe streifen immer wieder durch dieses ländliche Gebiet. Dennoch ist die Sorge jetzt speziell bei den ansässigen Bauern groß.
Unsichere Zukunft für Bauern
„Wir sind seit 1995 Biobauern aus Überzeugung und halten unser Vieh auf verschiedenen Weideflächen. Es ist aber unmöglich, hier bei uns überall Herdenschutzmaßnahmen zu setzen“, betont Hochwallner. Immer mehr Berufskollegen geben die Rinderhaltung auf – und auch er mache sich schon Gedanken über die Zukunft seines landwirtschaftlichen Betriebs.
Der Wolf ist eine Gefahr für Weidetiere, die in den nächsten Wochen auf unseren Wiesen grasen. Aber auch unser Lebensraum wird negativ beeinflusst.
Bürgermeister Ewald Fröschl
Nicht nur die Bauern, auch die Gemeindespitze verfolgen das Auftreten des Wolfs mit Sorge: „Es ist höchste Zeit, dass Maßnahmen zur Verringerung und Regulierung der Wolfsbestände ergriffen werden“, so Ortschef Ewald Fröschl. Und Vizebürgermeister Willi Kolm, der auch Jagdpächter ist, betont: „Abgesehen vom finanziellen Schaden ist die derzeitige Situation auch gegenüber die Bevölkerung nicht vertretbar.“
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