Unesco-Titel in Gefahr

Kastner-Chef: „Dach-Umbau ist aktuell kein Thema“

Steiermark
11.04.2024 07:00

Die wirtschaftliche Lage mache Vollendung des Baus laut Kastner-Chef Martin Wäg unmöglich. Er übt zudem heftige Kritik an Grazer Stadtregierung.

Groß war die Freude ziemlich exakt vor einem Jahr bei Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne). Nach mehreren Gesprächen sei es ihr gelungen, dass nach 13 Jahren das Dach am Einkaufstempel Kastner & Öhler endlich seine Bronze-Abdeckung bekommt. Der Grazer Welterbetitel, der ja an die „visuelle Integrität“ der historischen Dachlandschaft gekoppelt ist, schien gerettet.

Seit dieser Jubelmeldung rann zwar viel Wasser die Mur hinab, doch am Kastner-Dach passierte wenig – eigentlich gar nichts. „Wir wissen natürlich, dass das Dach im aktuellen Zustand eine gewisse Belastung darstellt. Allerdings ist ein Umbau aufgrund der wirtschaftlichen Lage im Moment kein Thema“, stellt Kastner-Vorstand Martin Wäg klar.

Eine Tatsache, die auch die Stadt-Verantwortlichen zur Kenntnisse nehmen müssen, ob sie wollen oder nicht. „Weil es in der Steiermark, im Gegensatz zu anderen Bundesländern, im Baugesetz keine Fertigstellungsfristen gibt“, wie Alfred Bramberger, Vorsitzender der Altstadtsachverständigenkommission (ASVK), erklärt.

„Lage ist toxisch geworden“
Für Wäg wird jedenfalls die aktuell ohnehin schwierige wirtschaftliche Situation durch die rege Bautätigkeit in Graz massiv verschärft. „Die Lage ist wirklich toxisch geworden, das sieht man ja auch daran, wie viele Geschäfte in der Innenstadt nach und nach zusperren“, ist der Unternehmer überzeugt. Für ihn ist vor allem die Langatmigkeit von vielen Baustellen nicht erklärbar: „In der Neutorgasse hat es seit dem letzten Jahr quasi null Fortschritt gegeben. So eine Planung verstehe ich nicht.“

Nachnutzung für Kastner-Home-Flächen offen
Die Auswirkungen der Krise sind beim Aushängeschild der Grazer Innenstadt selbst unübersehbar. Mit Ende des letzten Jahres wurde die Spielzeugabteilung aufgelöst und Kastner Home siedelte in den fünften Stock. Die Nachnutzung der Home-Flächen im einstigen Jugendstil-Haus ist noch offen: „Einen Teil nutzen wir aktuell selbst. Es laufen auch Gespräche mit möglichen Mietern.“

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