Jan Schlaudraff:

„Wir befinden uns in einem Schwebezustand“

Niederösterreich
05.04.2024 17:00
Jan Schlaudraff über den Ist-Zustand des SKN St. Pölten, das Ende der Kooperation mit dem VFL Wolfsburg, seine Hoffnung und Zukunft. Ohne einen neuen, finanzstarken Partner wird das Leben an der Traisen hart.

Jan Schlaudraff zählt zu jener Art von Menschen, die meist entspannt wirken. Zumindest nach außen hin. Was für jemanden, der sich Geschäftsführer Sport beim SKN St. Pölten nennen darf, alles andere als selbstverständlich ist. „Der Verein durchlebt gerade eine herausfordernde Zeit – aber man wächst bekanntlich auch mit Herausforderungen“, meint der Deutsche.

Die Veränderungen in der jüngsten Vergangenheit hinterließen beim Zweitligisten aus der Landeshauptstadt Spuren. Speziell bei seinen Protagonisten. Das Ende der Kooperation mit dem VfL Wolfsburg wurde auch Schlaudraff angekreidet, galt er doch an der Traisen als Statthalter des deutschen Bundesligaklubs. Was der 40-Jährige entschlossen dementiert: „Mein Engagement in St. Pölten war nie an den VfL geklammert.“ Das Nie nimmt man ihm nicht wirklich ab. Fakt ist, dass der ehemalige Bayern-Profi den SKN in den Gesprächen mit Wolfsburg meist allein vertrat.
„Wolfsburg sah keinen Sinn mehr“

Das Ende der Partnerschaft bezeichnet Schlaudraff als längeren Prozess: „Zuerst der Abstieg 2021, dann die finanziellen Probleme, die nach der Übernahme durch die neue Geschäftsführung plötzlich auftauchten, schließlich die heuer nicht erfüllten sportlichen Erwartungen – Wolfsburg sah in einem weiteren Jahr in der Zweiten Liga keinen Sinn mehr.“ Mehr als verständlich. Ab wann er wusste, dass es vorbei sein würde? „Als wir aus dem Titelrennen raus waren.“ Also relativ früh im Herbst …
Das Thema Klausel
Dass Schlaudraff dem neuen Sportdirektor Tino Wawra laut dessen Aussage die Ausstiegsklausel der Wolfsburger vorenthielt, sorgt für einen fahlen Beigeschmack. „Ich äußere mich nicht zu Vertragsinhalten.“ Man habe die Sache aber intern aufgearbeitet und geklärt.

Was freilich nicht heißt, dass beide über den Sommer hinaus dem SKN die Treue halten werden. Ohne neuen, finanzstarken Partner wird das Leben in St. Pölten hart. Eventuell zu hart. „Ich fühle mich sehr wohl hier, aber es geht auch darum, welche Ziele möglich sind. Aktuell befinden wir uns in einem Schwebezustand – mit vielen Fragezeichen, die uns allen das Arbeiten nicht gerade erleichtern.“ „Aber“, kehrt Schlaudraff schmunzelnd in den Entspannungsmodus zurück, „ich bin guter Dinge, dass wir einen neuen Partner finden.“ Ein eleganter, gleichzeitig scharfer Steilpass auf Wirtschafts-Geschäftsführer Matthias Gebauer.

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