Das dritte Match in der Semifinal-Serie (best of 5) der Volleyball-Bundesliga steigt am Mittwochabend (19 Uhr) in der Innsbrucker USI-Halle – und die Meister-Herren von Hypo Tirol sind gegen Aich/Dob schwer unter Druck. Es steht 1:1, die Hausherren brauchen den zweiten Heimsieg in Folge.
Lockerer. Der heimische Volleyball-Zampano Hannes Kronthaler verwendet dieses Wort – und man glaubt sich verhört zu haben: „Nein, ich nehm’s wirklich lockerer“, wiederholt der Baulöwe.
Kaum vorstellbar. Er, der Erfolgsmensch durch und durch, zuckt plötzlich wirklich gelassen die Achseln über etwas, das mit Volleyball zu tun hat? Eher bekommt die Tiroler Landeshauptstadt noch tatsächlich eine Ballsporthalle.
Zwei Bänder im Sprunggelenk ab
Zum-aus-der-Haut-fahren gäb’s für Kronthaler ja (wieder einmal) genug. Die neuerliche Verletzung des Brasilianers Arthur Nath nach dem Achillessehnen-Riss vor einem Jahr etwa: „Damals hat mich das mörderisch aufgeregt. Aber was soll ich machen? Zwei Bänder im Sprunggelenk sind ab. Und basta. Dass er im April wieder dasteht, nutzt mir jetzt halt nix.“
Jeder aus der Grundsechs ist schwer ersetzbar. Aber für solche Fälle haben wir eine Ersatzbank.
Hannes Kronthaler
Er würde Nath jetzt brauchen, in der Semifinal-Serie gegen Auch/Dob. Dringend brauchen sogar. Denn auch das Duell mit den Kärntnern wär’ ja etwas, worüber es sich vortrefflich aufregen ließe. Wenn es Hannes nicht lockerer nehmen würde. 1:1 steht’s vor dem dritten Duell in der USI-Halle am Mittwoch – und das klingt nicht nur mühsamer als erwartet, das ist auch so. Eigentlich, denkt auch Kronthaler, habe er eine bessere Mannschaft als im Vorjahr, in der die Hypo-Truppe den Titel einfahren konnte.
Viel Selbstbewusstsein
Aber Aich/Dob hat sich zuletzt mit dem Cup-Sieg und den MEVZA-Erfolgen ein gehöriges Maß an Selbstbewusstsein erspielt. Und das machte den Innsbruckern in dieser Serie sehr zu schaffen. Gedanken an den Herbst. Am Dienstag in der Karwoche (26. März) würde das fünfte und letzte Duell des Semifinales in Innsbruck anstehen. Doch daran will der Hypo-Boss nicht denken. Am Mittwoch die Führung auf 3:1 ausbauen – und dann am Samstag den Deckel drauf. Das wäre sein Plan.
Schließlich denkt Kronthaler – natürlich ganz locker – schon an die internationalen Spiele im Herbst. In der großen Halle auf der großen Bühne. Champions-League in der Eishalle. DAS schwebt Hannes vor. Ob nun mit oder ohne Nath. Für ein Lamento über ein vorzeitiges Aus im Semifinale hat der Tiroler Baulöwe einfach keine Zeit. Auch wenn er alles jetzt ja wesentlich lockerer nimmt.
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