"Frau am Schreibtisch beim Telefonieren vom Blitz getroffen", "Blitzschlag zerstört Wohnhaus" – so oder so ähnlich lauten Schlagzeilen, die als Folge von heftigen (Sommer-)Gewittern zwar vereinzelt, dafür aber umso deutlicher das Gefahrenpotential von Blitzen vor Augen führen.
Allerdings: Die meisten Unfälle mit Todes- oder schweren Verletzungsfällen passieren unter freiem Himmel. Geschlossene Autos (aber keine Cabrios mit Stoffdächern) wie auch Gebäude gelten als relativ sicherer Blitzschutz – vorausgesetzt das Gebäude selbst ist gut gegen Blitzeinschläge aller Art gesichert.
So gefährlich sind Blitze für Gebäude
"Blitze sind im wahrsten Sinn des Wortes brandgefährlich", so das einhellige Urteil der Experten. Zur Verdeutlichung: Vergleichbar mit Starkstromfackeln schießen mit Blitzen Zigtausende Ampere Starkstrom zur Erde – Elektrogeräte zum Beispiel werden mit lediglich rund zehn Ampere betrieben. Die Blitze haben eine Temperatur von ca. 30.000 Grad, und mehrere Millionen Volt Spannung entladen sich beim Eintritt in die Erde. Blitze vermögen sogar Sandkörner schmelzen zu lassen.
Ungemütlich wird es zu Hause dann, wenn kein ausreichender Blitzschutz besteht – und/oder bauliche Besonderheiten vorliegen. Zum Beispiel dann, wenn bei manchen Häusern die Telefonkabel über der Erde verlegt sind. In diesem Fall können die Blitze ins Haus geleitet werden. Selbst in diesem Fall bedarf es aber dann noch einer Verkettung von unglücklichen Umständen (z.B. Telefonieren und gleichzeitig Hand auf die Heizung legen etc.), damit es lebensgefährlich wird.
Weit häufiger als zu lebensgefährlichen Blitzschlägen im Haus kommt es zu leichten Stromschlägen durch Blitze. Dafür muss der Blitz nicht einmal direkt ins Haus laufen: Es genügt schon, wenn sein Magnetfeld Spannung auf einen geschlossenen Stromkreis im Gebäude überträgt, in dem ein Mensch steht.
In erster Linie sind in Gebäuden jedoch nicht Menschen, sondern die Elektronik gefährdet. Diese kann nämlich schon durch extrem kurze Spannungsschwankungen geschädigt werden.
Ein wirkungsvoller Blitzschutz
Ein guter Blitzschutz besteht stets aus einem äußeren und einem inneren Blitzschutz. Der äußere Blitzschutz fängt sozusagen den Blitz ein und leitet ihn in die Erde ab. Umgangssprachlich schlicht als "Blitzableiter" bezeichnet, handelt es sich dabei um einen rund einen Zentimeter dicken Draht aus Stahl oder Aluminium, der die Fassade entlang vom Dach bis ins Erdreich geführt wird.
Ob und wann eine rechtliche Verpflichtung zum Anbringen eines äußeren Blitzschutzes besteht, ist in Österreich durch eine Reihe von Verordnungen (z.B. Bauvorschriften) geregelt, die auch bundesländerweise unterschiedlich ausfallen können.
Ein innerer Blitzschutz (Überspannungsschutz, Erdung) soll dafür sorgen, dass es nicht zu Spannungsunterschieden im Gebäude selbst kommt, die wiederum z.B. elektrische Geräte beschädigen oder sogar Brände verursachen können.
Achtung: Bei Solar- und Photovoltaikanlagen gibt es eigene Regelungen für einen umfassenden Blitzschutz!
Mythen und Fakten
Im Zusammenhang mit Gewittern gibt es eine Reihe von volkstümlichen Verhaltensregeln. Nicht alle stimmen (heute) noch. Nachfolgend einige Beispiele:
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