Am 8. April startet die Generalsanierung des Brettfalltunnels mit Umleitungen und zeitweisen Totalsperren bis 2026. Kommt es zum ständigen Chaos im Zillertal? Bei einer Info-Veranstaltung in Strass gab es nun alle Details zu hören.
„Spaß wird das keiner“, bringt der Strasser Bürgermeister Karl Eberharter die Stimmung auf den Punkt. Rund 200 Teilnehmer hörten sich Mittwochabend im örtlichen Festsaal die Planungen an, wie das 30 Jahre alte Tor ins Tal saniert werden soll.
Die Stimmung? Mehr fatalistisch als aggressiv. „Das werden wir halt durchstehen müssen“, lautete der Tenor.
19.000 Fahrzeuge in 24 Stunden im Schnitt
„Wir nutzen für die Baumaßnahmen verkehrsarme Zeiten, viele davon gibt es halt leider nicht mehr“, wollte LHStv. Josef Geisler (ÖVP) die Belastungen erst gar nicht schönreden. Im Schnitt nutzen 19.000 Fahrzeuge in 24 Stunden den Eingang in das Tal mit seinen 38.000 Einwohnern und rund 50.000 Gästebetten.
Es wird zu einer Belastung der Anrainer kommen. Doch es gibt keine Alternative, damit der Tunnel voll funktionsfähig bleibt.

LHStv. Josef Geisler
Bild: Birbaumer Christof
Talauswärts durch das Strasser Siedlungsgebiet
Eine erste Ahnung davon, ob der Kollaps zum bitteren Alltag wird, gibt es von 8. April bis 21. Juni. Taleinwärts bleibt der Verkehr im 1,3 Kilometer langen Tunnel, talauswärts geht es durch das Siedlungsgebiet (Ortsteil Astholz) zur Tiroler Bundesstraße B171. Auf Nebenstrecken werden Fahrverbote – ausgenommen Anrainer – verhängt. Ähnlich wie an Winter-Samstagen kommen Verkehrsposten zum Einsatz.
Nachtsperre und Totalsperre im Herbst
Im Sommer stehen im Tunnel wieder beide Fahrbahnen zur Verfügung. Spannend wird es wieder im heurigen Herbst: von 16. bis 27. September erfolgt eine Nachtsperre, von 7. bis 12. Oktober eine Totalsperre des Brettfalltunnels. Für einige Wochen sei keine andere Option möglich, betonen die Experten. Und luden beim Informationsabend an diversen Schautafeln zum Frage-Antwort-Spiel mit Anwohnern ein.
Nach 30 Jahren wird das komplette Innenleben neu
Welche Arbeiten stehen konkret an? „Alles wird neu – die Kabel, die Lüfter, die Computertechnik, die Notrufnischen, die Innenschale, der Fahrbahnbelag“, umriss Alexander Zecha (Leiter der Straßenerhaltung beim Land Tirol) die Mammutaufgabe. „Die neuen Paneele an den Seitenwänden sind dann leichter zu reinigen“, hob Projektleiter Simon Stöckl einen positiven langfristigen Effekt hervor.
Wir haben jetzt 30 Jahre vom Tunnel profitiert, jetzt kommen drei harte Jahre. Ich appelliere, so viele Fahrten wie möglich zu vermeiden.

Karl Eberharter, Bürgermeister von Strass im Zillertal
Bild: Birbaumer Christof
13,5 Millionen Euro sind für Sanierung eingeplant
Laut aktuellem Kostenplan sollen 13,5 Millionen Euro in den Brettfalltunnel investiert werden. Der exakte Bauplan mit Sperren in den Jahren 2025 und 2026 steht noch nicht fest. Als Entlastung für Pendler arbeiten VVT, Land und Planungsverband an einem kostenlosen Angebot während der Totalsperren.
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