Mund abwischen, weiter geht´s! Nach der 0:3-Lehrstunde im Europacup gegen Lille richtet Sturm den Fokus auf die Meistergruppe und den Cup. Doch bei der Ilzer-Mannschaft wütet der Verletzungsteufel, gleich sieben Mann liegen momentan im Lazarett, drei checkten erst in den letzten beiden Tagen im Krankenlager ein.
Lille war ein bis zwei Nummern zu groß! Dass gegen die Franzosen in der Conference League das Aus kommen wird, war schon nach der ersten Viertelstunde sichtbar. Coach Christian Ilzer: „Es gibt im Europacup ein Level an Teams, wie Rakow oder Bratislava, gegen die wir mit unserer Spielweise top funktionieren. Aber es gibt halt Mannschaften, die darüber stehen und eine enorme Ballsicherheit haben.“
Am Tag nach dem 0:3 gegen Lille stand bei den Sturm-Profis ein Motivationsvortrag des ehemaligen Eishockey-Cracks Dieter Kalt auf dem Programm. Aber der wurde nicht wegen der Aussichtslosigkeit auf den Aufstieg eilends einberufen, der Termin war schon länger festgestanden. „Mund abwischen, weiter geht’s“, lautet das Motto nach der Lehrstunde gegen das Top-Team. Oder wie es Sportchef Andreas Schicker kurz und bündig formuliert: „Gemma, jetzt voller Fokus auf Meisterrunde und Cup!“
„Kein Risiko eingehen“
Doch ausgerechnet, bevor es in der Meistergruppe ans Eingemachte geht, tobt sich der Verletzungsteufel ordentlich aus. Mit Manprit Sarkaria, Alexander Prass und Jon Gorenc Stankovic rückten binnen zwei Tagen gleich drei neue Spieler im Lazarett ein. Damit befinden sich aktuell mit den Langzeitpatienten Scherpen, Borkovic, Jatta und Serano sieben Mann im Krankenstand. „Man sieht, dass es mit den Verletzten schnell gehen kann. Mit der Häufigkeit der Spiele erhöht sich das Risiko. Nicht ohne Grund haben wir so eine Dichte im Kader“, betont der Sportchef.
Studien besagen, dass das Risiko, sich zu verletzen im Match fünfmal höher ist als im Training.
Sturms Athletiktrainer Marco Angeler
Und Marco Angeler ergänzt: „Studien besagen, dass das Risiko, sich zu verletzen im Match fünfmal höher ist als im Training. 25 bis 35 Verletzungen gibt es im Schnitt pro 1000 Spielstunden, nur sechs bis acht im gleichen Zeitraum beim Training.“ Zudem interessant: „Die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung steigt gegen Ende jeder Halbzeit an“, erklärt Sturms Athletiktrainer. Die Trainingssteuerung stimmt bei der Ilzer-Elf jedenfalls: Mit Serrano gibt es nur eine Muskelverletzung.
Das Lazarett im Detail: Für Sarkaria (Knöchelbruch), der gestern operiert wurde, Borkovic (Kreuz- und Seitenbandriss) sowie Scherpen (Kreuzbandriss) ist die Saison vorbei. Bei Prass (Hüftbeuger) gibt es eine Mini-Hoffnung auf einen Einsatz in Hartberg. „Aber wir werden kein Risiko eingehen“, so Schicker. Stankovic ist wegen seiner Sperre morgen kein Thema, er sollte nach seinem Nasenbeinbruch nächste Woche mit Gesichtsmaske auflaufen können. Bei Jatta (Riss des Syndesmosebandes) dauert es noch. Ilzer: „Wir wollen Seedy gezielt aufbauen und heranführen. In zwei, drei Wochen könnte er so weit sein.“ Bis dahin sind Wlodarczyk, Camara und Böving in der Offensive neben Biereth gefordert. Wobei die Einsätze bei Böving (Schambeinentzündung) wohltemperiert sein müssen. Ilzer: „Beim Willy müssen wir höllisch aufpassen.“
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