Eine Tiroler Finanzbeamtin (55) war wegen Amtsmissbrauch angeklagt, weil sie unerlaubt bestimmte Steuerdaten abgefragt hatte - unter anderem jene einer Kur-Bekanntschaft. Mangels Schaden kam die Frau glimpflich davon.
Reumütig und unter Tränen bekannte am Dienstag am Landesgericht eine Tiroler Finanzbeamtin (55), dass sie rund zwei Jahre lang mehrfach die Steuerdaten von drei Personen abgefragt habe – ohne dafür zuständig zu sein oder eine dienstliche Veranlassung zu haben. „Ich war so blöd, das zu tun“, sagte sie. Und betonte, dass sie zu keinem Zeitpunkt jemanden habe schädigen wollen.
Daten einer Kur-Bekanntschaft
Abfragt hatte die langjährige Beamtin die Daten „von einem Freund“, den sie 2016 bei einem Kuraufenthalt kennengelernt hatte. Später habe ihr dieser telefonisch erzählt, dass er „Probleme mit seinem Arbeitgeber und den Lohnzetteln“ hatte. Es sei etwa die Rede davon gewesen, dass sie ihm bei weiteren Ungereimtheiten womöglich behilflich sein könne.
Ich habe sie nie darum gebeten, meine Daten abzufragen.
Zeugin und Freundin der Kur-Bekanntschaft
Kein Schädigungsvorsatz erkannt
Die zweite Zeugin, die Lebensgefährtin des Mannes, ergänzte in ihrer Causa: „Ich habe sie nie darum gebeten, meine Daten abzufragen.“ Eine weitere Frau aus dieser Familie kannte die Beamtin gar nicht, auch ihre Steuerdaten wurden von der Angeklagten abgefragt. Dennoch kam es zu einer Diversion, 2250 Euro sind von der Angeklagten zu zahlen, plus Verfahrenskosten. Der Schöffensenat erkannte keinen Schädigungsvorsatz.
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