Immer mehr Steirern tun sich schwer damit, rechtzeitig ihre Miete zu zahlen - die Teuerungen sind daran schuld. In der Steiermark ist jetzt ein wichtiger Schritt gelungen: Die Wohnunterstützung soll an die Inflation angepasst werden.
Wer in der Steiermark eine Wohnung mietet und gewissen Einkommensgrenzen nicht überschreitet, kann um Wohnunterstützung ansuchen. Vor allem seit Mieten und Co. durch die Inflation so stark gestiegen sind, haben immer mehr Menschen Bedarf.
Über zwei Beispiele, wie es den Steirern geht, hat die „Krone“ kürzlich berichtet. So sagt Peter N.: „Meine Miete in der Genossenschaft wurde um 35 Prozent erhöht. So was darf in einem Rechtsstaat nicht sein!“ Isabella E. betont: „Ich lebe seit vier Jahren als Single in einer 52 Quadratmeter großen Wohnung, und die Miete ist von 721 auf 959 Euro kalt gestiegen. Umziehen kann ich mir schon gar nicht leisten.“ Die Mietervereinigung konnte in diesen Fällen helfen.
Erhöhung kostet drei Millionen Euro
Schon im vergangenen August hat die steirische Landesregierung deswegen beschlossen, die Wohnunterstützung um 20 Prozent erhöht, im Jänner noch einmal um 10 Prozent. Nun wurde dieser Schritt der Landesregierung auch im Landtags-Unterausschuss beschlossen.
Der Landesrechnungshof hat die Wohnunterstützung zwischen 2017 und 2022 kürzlich geprüft und herausgefunden: Die Wohnkosten sind im Schnitt um 27 Prozent gestiegen, die Wohnunterstützung ist aber um 15 Prozent gesunken.
2022 kostete die Maßnahme fast 28 Millionen Euro - die Erhöhung schlägt mit drei Millionen zu Buche. Im Schnitt bekommt ein Haushalt, der die Unterstützung bezieht, pro Monat 131 Euro. Das Einkommen der Haushalte betrug im Schnitt 1001 Euro.
Die steirischen Grünen freuen sich über den Schritt der ÖVP-SPÖ-Landesregierung. „Unsere Hartnäckigkeit hat Früchte getragen. Die Anpassung der Wohnunterstützung an die Inflation ist ein wichtiger Beitrag, um die steigenden Lebenshaltungskosten abzufedern“, sagt Klubobfrau Sandra Krautwaschl.
Die KPÖ fordert, die Einkommensgrenzen für die Wohnunterstützung noch weiter anzuheben: „Ich halte es offen gesagt für absurd, dass die Leute erst in die Armutsgefährdung abrutschen müssen, bevor sie um Wohnunterstützung ansuchen können. Die sehr hohen Wohnkosten betreffen längst nicht mehr nur die Ärmsten der Armen, sondern sind weit bis in den ,Mittelstand‘ hinein ein großes Problem“, sagt KPÖ-Klubchefin Claudia Klimt-Weithaler.
Grünen-Sozialsprecherin Veronika Nitsche geht einen Schritt weiter: „Auch andere Sozialleistungen des Landes, wie etwa der Heizkostenzuschuss, müssen valorisiert werden.“
„Höchster Zuschuss beim Heizen“
Aus dem Büro der SPÖ-Soziallandesrätin heißt es dazu, dass man den Heizkostenzuschuss auf 340 Euro verdoppelt habe. In keinem Bundesland sei der Landeszuschuss beim Heizen höher als in der Steiermark.
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