Europacup-Frühling

Sturm ist bereit für ein historisches Kapitel

Steiermark
14.02.2024 08:00

Mit dem Conference-League-Match gegen Slovan Bratislava erlebt Sturm ein Frühlingserwachen in Europa. Das Play-off weckt Erinnerungen an große Stunden der Schwarzen. Die Klubikonen blicken zurück und halten fest die Daumen.

Sturm gegen Slovan Bratislava. Wenngleich das Hinspiel im Play-off zur Conference-League am Donnerstag (18.45) in der Liebenauer Merkur Arena nicht auf den ersten Blick den Charme einer internationalen Highlight-Partie versprüht, so ist sie doch eine der bedeutendsten in der Geschichte des SK Sturm. Denn: Allzu oft waren - oder durften die Schwarz-Weißen in einem Europacup-Frühjahr nicht mehr auf den Rasen:

1976: Die Mannen von Trainer Karl Schlechta empfangen an einem Faschingsdienstag im Viertelfinale des Europacups der Pokalsieger Eintracht Frankfurt vor 12.000 Fans in Graz. Gernot Jurtin, Heri Weber und Co. verlieren 0:2, scheiden nach einem 0:1 in Frankfurt aus.

1984: Da war man haarscharf dran an der Sternstunde! Unter Trainer Gernot Fraydl verpassen Laszlo Szokolai und Co. erst in der Verlängerung vor über 22.000 Anhängern im Liebenauer Stadion den Aufstieg ins Halbfinale des UEFA Cups gegen Nottingham Forest. „Das war ein Wahnsinn, da waren 4000 Sitzplätze, 18.000 sind gestanden!“, erinnert sich mit Walter Hörmann einer der Protagonisten. Der auch im Match eine tragende Rolle einnehmen sollte.

 „Ein Trauma!“
„Ich bin gegen Steve Hodge in ein Kopfballduell gegangen, er hat das clever gemacht, mich unterlaufen. Ich hab den Ball erwischt, bin halt auf ihn drauf. Der Andy Pichler hat sich nach dem Pfiff schon die Kugel hingelegt, weil er gedacht hat, es gibt Freistoß für uns. Aber Schiri Yushka aus Litauen hat Elfer gegeben - und gelacht!“, erinnert sich Hörmann, später Sportchef bei Sturm, jetzt Sportdirektor des Steirischen Fußballverbandes, mit Schaudern zurück. „40 Jahre verfolgt mich dieser Elfer schon.“ Sechs Minuten vor Ende der Verlängerung war das umstrittene Elfertor beim 1:1 der Todesstoß. „Ich bin damals in der Kabine gesessen und habe geweint.“

2001: Damals 1984 noch als Fan im Liebenauer Stadion - der damals knapp 11-jährige Mario Haas. „Ich hab meine Eltern gefragt, ob ich zu der Partie darf, das war DAS Spiel. Ein Bozo Bakota war mein Vorbild, alles, was der vor dem Tor gemacht hat, hat Hand und Fuß gehabt!“ Sturms „Bomber“ Haas wusste damals noch nicht, dass er 2001 selbst als einer der großen Champions-League-Helden unter der Führung des großen Ivica Osim durch die Zwischenrunde der Königsklasse dribbeln würde. Die Gegner damals: Manchester United, Valencia und Panathinaikos Athen, das man sogar zweimal schlug! Haas: „Heute glaubt man ja gar nicht mehr, welche Stars damals bei uns in Graz gespielt haben.“

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Sturm hat das Zeug, weiter auf drei Hochzeiten zu tanzen. Die Mannschaft ist auf allen Positionen doppelt besetzt.

Klubikone Walter Hörmann

Mit Slovan Bratislava kommt natürlich jetzt ein kleineres „Kaliber“ daher, die Chance für den Verein wollen aber auch die Klub-Ikonen nicht kleinreden. „Sturm hat absolut das Zeug, weiter auf drei Hochzeiten (Anm. Meisterschaft, Cup, Europacup) zu tanzen. Und Sturm ist ja der einzige internationale Vertreter Österreichs, von den Wiener Klubs ist man derzeit weit weg“, sagt Hörmann. „Sie können die Hürde packen, die Mannschaft ist auf allen Positionen ja doppelt besetzt.“

Mario Haas weiß, dass Sturm das Momentum nutzen kann und sollte. „Sie sind im Cup aufgestiegen und haben einen Punkt in Salzburg geholt. Mehr Motivation für so ein Match gibt es gar nicht. Für eine Europacup-Partie brauchst du aber sowieso niemanden extra zu motivieren, das sind die schönsten Spiele, die es im Fußball gibt. Außerdem spielen die Kicker ja auch um ihre Prämie ...“

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