Unzählige Hunde leiden für ein falsches Schönheitsideal unter starken Gesundheitsproblemen. Der Gesetzgeber hat es in der Hand und sollte die Rahmenbedingungen für Züchter strenger regeln - doch erneut wird von der Hunde-Lobby auf die Bremse getreten.
Schwarze Schafe gibt es überall - dieses lapidare Sprichwort fällt so gut wie immer, wenn wieder einmal ein Missstand von Tierschützern aufgedeckt wird. Mittlerweile haben sich diese „schwarzen Schafe“ allerdings zu einer beachtlichen Herde summiert.
Denn erneut fiel eine Zucht (Bezirk Melk) mit grausamen Methoden auf. Die Tiere hausten nach „Krone“-Information in viel zu kleinen Zwingern im eigenen Urin und Kot, die Ohren wurden verbotenerweise kupiert, um einem fragwürdigen Schönheitsideal zu entsprechen. Der Züchter ist sich keiner Schuld bewusst und zeigt sein „Werk“ stolz auf Instagram.
Ball liegt beim Gesetzgeber
Es ist an der Zeit, dass die „Hobby“-Hundezucht strenger geregelt wird, denn diese unterliegt derzeit nur einer Meldepflicht. Mit einem kurzen Mail an die Behörde kann jedermann zum Züchter werden, die Auswüchse sind auf den Fotos zu sehen.
Die geplante Novelle zur Tierhalteverordnung könnte etwa mit einer gesetzlichen Bewilligungspflicht vieles rund um Hundezucht verbessern, doch der Hunde-Dach-Verband ÖKV versucht auch hier mit Unterstützung der ÖVP seine eigenen Interessen durchzusetzen.
Seit Jahren wird vom Verband Qualzucht zwar thematisiert, doch es handelt sich nur um Lippenbekenntnisse. Das zeigt schon allein ein Titelblatt der ÖKV Vereinszeitung „Unser Hund“ aus dem letzten Sommer. Hier wird dem exotischen „Japan Chin“ ein Porträt gewidmet - einer Rasse, der die Nase quasi weggezüchtet wurde! Muss das wirklich beworben werden?
Und wieder wird die starke Seilschaft von ÖKV und ÖVP sichtbar, denn der Kanzler hat bisher die Grünen in ihren Tierschutzagenden rund um das Thema „Hund“ blockiert.
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