Nach tödlichem Brand

So schützen sich Grazer Bars vor Feuer-Gefahr

Steiermark
03.01.2024 18:00

Brandschutzmaßnahmen in Grazer Bars sind nach dem Feuer in der Silvesternacht wichtiger denn je - auch im „Steirerpub“.

In der Silvesternacht hatte Helmut „McSchuly“ Schulhofer sein Lokal um etwa vier Uhr geschlossen, als ihm die Einsatzwägen entgegenrasten. Die Autos waren am Weg zum Brand in der Stern-Bar, aber auch bei ihm im „Steirerpub“ gab es in derselben Nacht Ärger. Ein betrunkener Mann hatte vor der Bar Nähe Glockenspielplatz kurz nach Mitternacht einen Böller entzündet. „Ich habe noch nie so einen starken Böller gehört, die ganze Straße hat gebebt“, erzählt Schulhofer.

Seit 20 Jahren ist er nun Betreiber des Steirerpubs und beobachtet: „Von Silvester zu Silvester wird es immer ärger.“ Schulhofer sieht Feuer vor und in seinem Lokal als große Gefahr. Nicht einmal Sprühkerzen toleriert er, den Randalierern hat er weitere Böller sofort abgenommen.

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„Von Silvester zu Silvester wird es immer ärger.“

Helmut „McSchuly“ Schulhofer

Um für den Brandfall dennoch gewappnet zu sein, hält er Fluchtwege konsequent von Barhockern frei und hat Leuchten an den Türen angebracht. Passierbare Fluchtwege mit Orientierungsleuchten sowie ausreichend Feuerlöscher sind für alle Grazer Lokale vorgeschrieben, erklärt Martin Orasch vom Referat für gewerbliche Betriebsanlagen.

Diese Hinweistafel hängt bei der Eingangstür des Lokals - genauso wie ...
Diese Hinweistafel hängt bei der Eingangstür des Lokals - genauso wie Fluchtwegorientierungsleuchten.(Bild: Christian Jauschowetz)

Welche Zusatzmaßnahmen im Einzelfall gelten, hängt von der Größe der Räumlichkeiten ab. „Wenn man um Genehmigung des Lokals ansucht, müssen Unterlagen vorgelegt werden. Brandschutztechnische Amtssachverständige prüfen anhand derer, ob die Maßnahmen ausreichend sind“, erklärt Orasch. Eine Kommission der Bau- und Anlagenbehörde kontrolliert später stichprobenartig, ob die Brandschutzmaßnahmen eingehalten werden. Gewisse Dinge - wie Fluchtwegleuchten - müssen allerdings jährlich vom Betreiber selbst kontrolliert werden.

Eine geteilte Verantwortung also. Und eine Verantwortung, die nicht immer ernst genug genommen wird. Wirft man beispielsweise einen Blick in die Grazer Theaterstätten, so sind dort seit den Theaterbränden im 19. Jahrhundert die Regeln deutlich strikter. Wird die Zigarette auf der Bühne als Gefahr gesehen, so wird mit Sprühkerzen jedoch in Lokalen oft leichtsinnig hantiert.

Schulhofer appelliert an alle Lokalbesitzer: „Oft sind Bars überladen mit Weihnachtsdeko - wenn das mal zu brennen beginnt, ist das einfach brutal.“ So sind leicht entzündliche Dekorationen sogar meist deutlich gefährlicher als eine Vollholzbar. Aber auch Getränke, die entflammt werden, sorgen für Gefahrensituationen. Bei großen Veranstaltungen nimmt „McSchuly“ diese daher komplett von der Karte. Sicher ist sicher.

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