Ein ehemaliger Personalvertreter der Innsbrucker Justizanstalt klagt die Republik wegen Mobbing. Beim fortgesetzten Zivilprozess am Landesgericht wurde einmal mehr klar, wie sehr die Arbeit dort ein täglicher „Nervenkrieg“ war.
Personalvertreter prangerten öffentlich Missstände in der Justizanstalt Innsbruck an, die „Krone“ berichtete federführend über Probleme wie unbesetzte Planstellen, überfüllte Zellen usw.
Kritiker fühlten sich massiv ausgebremst
Der Ziegelstadl schien daraufhin zum „Intrigenstadl“ geworden zu sein. Die kritischen Mitarbeiter fühlten sich massiv geschnitten. Einer davon klagte wegen Mobbing die Republik Österreich auf 55.000 Euro Verdienstentgang wegen langem Krankenstand, der Zivilprozess ging nun am Landesgericht weiter.
Gegen „Nahestehende“ keine Disziplinaranzeigen
Ein Mitarbeiter, im Gefängnis als Diensteinteiler und nun in einem anderen Ministerium tätig, schilderte Ungerechtigkeiten: Gegen die kritische Gruppe habe es Disziplinaranzeigen gegeben. Gegen jene, die dem Chef „nahestanden“, nicht. Er selbst war wegen Mobbing eineinhalb Jahre dienstunfähig. Zum Verhältnis des Klägers mit dem Leiter sagte er: „Es war kein normales Dienstverhältnis.“
Viele trugen damals die Corona-Maske nicht ständig, eine Anzeige gab es nur gegen mich.
Gattin des Klägers, damals ebenfalls in der Justizanstalt tätig
Diebstahl vorgeworfen
Zeugin war auch die Frau des Klägers, die schilderte, dass auch sie massiv ins Visier geraten war. „Viele trugen damals die Corona-Maske nicht ständig, eine Anzeige gab es nur gegen mich.“ Aufgeflogen sei dies, weil gezielt Überwachungsvideos ausgewertet wurden. Auch der Diebstahl von Medikamenten und eines billigen Mund-Nasen-Schutzes sei der Krankenschwester zu Unrecht vorgeworfen worden.
Unterschriftenliste erneut Thema
Erneut ging es um eine Unterschriftenliste gegen die Personalvertreter, mit dem Tenor, sie sollten nicht länger interne Probleme an die Öffentlichkeit tragen. Niemand will aber Urheber dieser Liste sein.
Am Dienstag wäre der Vize-Anstaltsleiter ein wichtiger Zeuge gewesen, er entschuldigte sich jedoch. Nicht nur deshalb wurde der Zivilprozess auf kommenden Mai vertagt.
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