In den Kirchenräumen hoch über der Altstadt verbergen sich Schätze der Salzburger Vergangenheit. Neben einem Hostienofen befindet sich dort auch ein Turmuhrwerk aus dem 18. Jahrhundert.
Eine steile Treppe führt in die oberen Stockwerke des Doms. Für Besucher sind die Räumlichkeiten zwar nicht zugänglich, doch in den alten Gemäuern zwischen Dom- und Residenzplatz verbergen sich so manche Schätze der Salzburger Vergangenheit. Ihr Hüter ist Dietmar Koisser, der Sakristeidirektor des Salzburger Doms.
„Da hat man einen tollen Ausblick auf den Domplatz“, sagt Koisser, blickt aus dem Fenster und lehnt sich an einen rechteckigen Vorsprung, der direkt unter dem Fenster zu finden ist. Es erinnert an ein Waschbecken. Doch Koisser schüttelt lachend den Kopf. „Darin wurden Hostien gebacken“, erklärt er. Noch vor wenigen Jahrhunderten stellten der sogenannte Türmer mitten im Herzen der Stadt Hostien her. Bis zu 30 Stück konnten auf einmal gebacken werden. „Das war der brandsicherste Ort, daher konnte man hier ein Feuer machen“, sagt Koisser und zeigt auf den offenen Bereich unter dem Becken.
Um die Hostien wieder rechtzeitig aus dem Ofen zu holen, musste der Türmer die Zeit im Auge behalten. „Darum befindet sich im Nebenraum ein wichtiges Hilfsmittel“, erklärt Koisser und öffnet eine Tür zu einer kleinen Kammer. Darin: ein stark verstaubtes Gerät. „Das ist das Turmuhrwerk aus der Zeit von Fürsterzbischof Colloredo. Das hat das Ziffernblatt betrieben, das direkt gegenüber des Hostienofens hing. So konnte der Türmer die Zeit nie übersehen“, erklärt Koisser.
Weder der Hostienofen noch das Turmuhrwerk werden heute noch benutzt. Sie sind nur noch ein Zeugnis der Salzburger Vergangenheit.
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