In Graz vor Gericht

Mann (26) schickte fremde Nacktfotos an Kollegen

Steiermark
15.12.2023 13:30

Ein junger Syrer soll Nacktfotos seiner Arbeitskollegin (33) auf Onlyfans (Webdienst) gekauft und dann an ihre Kollegen verschickt haben - sie erlitt einen Zusammenbruch. Er wurde am Freitag in Graz zu vier Monaten bedingter Haft verurteilt - nicht rechtskräftig.

Alles begann im Frühling 2022. Da soll der 26-jährige Syrer den Onlyfans-Account seiner Kollegin entdeckt haben. „Er hat mich angeschrieben“, erzählt sie vor dem Richter. Allerdings wusste die 33-Jährige damals noch nicht, wer sich hinter dem Benutzerkonto verbarg.

Was folgte, war ein monatelanges Martyrium für die Frau. Nachdem der Mann Nacktfotos gekauft hatte, forderte er sein Geld zurück, was die Steirerin auch tat. Doch ihre Fotos tauchten kurz darauf auf seinem Account auf. Auch auf Pornoseiten wurden die intimen Aufnahmen verbreitet - mit ganzem Klarnamen und Telefonnummer der Frau.

Psycho-Terror führte zu Zusammenbruch
Schließlich bekamen alle ihre Kolleginnen und Kollegen inklusive ihrer Vorgesetzten über eine unbekannte WhatsApp-Nummer die Fotos zugesandt. „Dann bin ich in der Firma zusammengekippt“, sagt die Frau. „Ich habe mich nicht mehr vor die Tür getraut. Ich musste zweimal meine Telefonnummer wechseln.“ Sechs Wochen Psycho-Reha waren die Folge.

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Sie haben vor der Polizei schon gestanden. Sie brauchen jetzt keine Geschichten erfinden.

Der Richter

Erst nach der Anzeige fand die Polizei heraus, von wessen IP-Adresse die vielen Accounts erstellt worden waren. Der 26-jährige Syrer, ein Kollege, gestand die Tat bei der Polizei.

Am Freitag vor dem Richter erzählt er aber eine andere Geschichte: „Bekennen Sie sich schuldig?“ Er überlegt, schüttelt den Kopf. „Teilweise“, sagt der Übersetzer.

Vier Monate auf Bewährung
Mehrmals versuchen Richter und Staatsanwalt, den Mann zu einem Geständnis zu bringen - doch er bleibt dabei. „Ich habe die Fotos nur gekauft. Wo ist das Problem?“

Der Richter glaubt dem 26-Jährigen nicht, er verurteilt ihn zu vier Monaten bedingter Haftstrafe. Außerdem muss er dem Opfer 700 Euro zahlen und darf keinen Kontakt mit ihm aufnehmen. Nicht rechtskräftig.

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