Der 10. Dezember ist der Tag der Menschenrechte. Zur Einhaltung dieser leistet auch die Steiermark ihren Beitrag - für ukrainische Flüchtlinge mit der Initiative „Steiermark hilft“.
„Alles begann mit einer Facebook-Gruppe“, erzählt Ulrike Krawagna von der Initiative „Steiermark hilft“. Als der Krieg in der Ukraine begann, versuchte sie gemeinsam mit sieben anderen Frauen Helfer und Hilfesuchende in der Steiermark zu vernetzen. Das Projekt „wuchs irrsinnig schnell irrsinnig groß“, sagt Krawagna. Aus anfänglicher Akuthilfe wurde Unterstützung bei der Wohnungssuche - heute organisieren sie Ausflüge, Sprachkurse und Behördengänge.
Für diese Arbeit gewann „Steiermark hilft“ Anfang Dezember den zweiten Platz beim österreichischen Staatspreis für freiwilliges und ehrenamtliches Engagement in der Kategorie „Krisenbewältigung“. Zuvor wurde die Initiative aber bereits mit dem Menschenrechtspreis des Landes Steiermark ausgezeichnet. Ein Preis, mit dem „Aktivitäten zur Durchsetzung, Entwicklung und Förderung der Menschenrechte gewürdigt werden“, sagt die steirische Menschenrechtskoordinatorin Gabriele Hagn.
Menschenrechte sind Rechte, die für alle Menschen gelten, egal welches Geschlecht, welche Hautfarbe, welche Religion, welches Alter oder welche sexuelle Orientierung.
Gabriele Hagn, Menschenrechtskoordinatorin des Landes Steiermark
Zur Erklärung: Menschenrechte gelten als einheitliches, weltweites rechtliches Fundament. „Menschenrechte sind Rechte, die für alle Menschen gelten, egal welches Geschlecht, welche Hautfarbe, welche Religion, welches Alter oder welche sexuelle Orientierung. Der Staat hat die Pflicht, die Rechte und Freiheiten der Menschen durch entsprechende Gesetzgebung und Maßnahmen zu gewährleisten“, erklärt Hagn.
Diese Rechte sind unter anderem in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ festgehalten, die seit 10. Dezember 1948 besteht. Auf europäischer Ebene spielt außerdem die Europäische Menschenrechtskonvention eine wichtige Rolle. Hagn sieht das „Recht auf Leben“ als das bedeutsamste von allen.
Ukrainehilfe wichtiger denn je
Krawagna von „Steiermark hilft“ liegen im Hinblick auf ukrainische Flüchtlinge das „Recht auf Wohnung“ und das „Recht auf Bildung“ besonders am Herzen. Von Beginn an verstand sich „Steiermark hilft“ als Vernetzungsprojekt - auch wenn sich „die Schwerpunkte verschoben haben“, geht die Hilfe unverändert weiter. Beispielsweise waren Sprachkurse zu organisieren, was vor allem in der Südoststeiermark eine Herausforderung war. Zuletzt haben die Frauen Aktivitäten für behinderte ukrainische Flüchtlinge auf die Beine gestellt.
Angesichts der sich überschlagenden Weltgeschehnisse geraten die Probleme der Ukrainer und Ukrainerinnen zunehmend in den Hintergrund. „Dabei hat sich in der Ukraine eigentlich nichts geändert“, sagt Krawagna. Und so bleibt auch für Helfer genug zu tun, um für die Wahrung der Menschenrechte zu sorgen. „Man sollte an ihnen festhalten - sie sind etwas hart Erkämpftes, daran zu rütteln ist gefährlich.“
Anlässlich des Tags der Menschenrechte kann man sich auf steiermark-hilft.at schlaumachen und engagieren. Über die Menschenrechte kann man sich aber auch am Sonntagnachmittag bei einer Lesung aus Texten von Ilse Aichinger informieren. Ihr Wirken zu Demokratie und Menschenrechten wird im Franziskanerkloster diskutiert. Um vorherige Anmeldung wird unter franz.windisch@graz-seckau.at geboten.
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