Jahr ein, Jahr aus bringen die veröffentlichten Finanzkennzahlen der Fußball-Bundesliga zum Jahresende hin Spannung rund um unsere Klubs. Wer sich von den steirischen Bundesligisten (erste und zweite Liga) finanziell weit aus dem Fenster lehnt, wer die vorbildlichen Vereine sind, lesen Sie hier.
Aushängeschild ist natürlich der SK Sturm: Mit einem Eigenkapital von über 7,8 Millionen (mit Abschluss per 30. Juni 2023) auch der finanzstärkste am steirischen Klub-Firmament. Die Schwarzen haben 46,5 Millionen Euro an Erträgen erwirtschaftet, das bringt ein positives Jahresergebnis (nach Steuern) von rund zwei Millionen Euro. Sturm lässt sich die Arbeit aber natürlich auch was kosten: Mit 20 Millionen Euro haben die Blackys den zweithöchsten Personalaufwand hinter Salzburg (51,3 Mio.). Einsame Spitze ist der SK Sturm, wenn es um Zahlungen an Agenten und Spielervermittler geht: Drei Millionen wurden investiert. Abgeschlagener Zweiter in der Rangliste ist der LASK, der rund 700.000 an diverse Manager überwiesen hat. „Ein Großteil dieser Summe geht aber noch immer auf den Deal mit Rasmus Höjlund zurück“, sagt Sturm-Sportchef Andi Schicker.
Sturms „kleiner Bruder“ Hartberg erwirtschaftete klarerweise deutlich geringere Zahlen: 7,5 Millionen Euro Ertrag, bei einem Personalaufwand von 6,2 Mio. Agenten ließ sich Hartberg kaum was kosten (282.000), allerdings war die vergangene Saison mit einem Trainerwechsel und einem deutlich zu aufgeblasenen Kader eine viel zu teure! Das resultiert in einem Jahres-Minus beim TSV von über einer Million Euro! Man hofft, dass es diese Saison mit dem Einzug in die Top-Sechs klappt, dann dürfte man das Minus bald wieder verschwinden lassen können.
Kapfenberg als Sorgenkind
Aufstiegsaspirant GAK erwirtschaftete in Liga zwei stolze 4,9 Millionen Euro, was immer noch weit hinter 2. Liga-Krösus Ried (10,8 Mio.) ist. Allerdings zeigt der GAK mittlerweile mit einem höheren Umlaufvermögen (quasi das „Giro-Konto“ des Klubs) auf, hat mit 1,2 Millionen mehr als etwa Hartberg (740.000) in der Bundesliga auf der hohen Kante. Ein Jahres-Minus von 70.000 fällt bei den Roten nicht ins Gewicht, Agenten (Kosten von nur 4000 Euro!) fanden laut den Zahlen quasi nie den Weg nach Graz-Weinzödl.
Während die Lafnitzer unter neuer Schweizer Führung ein finanziell stabiles Ergebnis erzielten, ist Liga-Dinosaurier Kapfenberg weiter das Sorgenkind, was das Eigenkapital angeht. Knapp zwei Millionen minus zeigen, dass die „Falken“ finanziell aus dem letzten Loch pfeifen, das bestätigt auch das höchste Jahres-Minus der Zweitliga-Klubs von rund 760.000 Euro für 2022/2023. „Keine schöne Situation, da ist nichts zu beschönigen“, so KSV-Boss Erwin Fuchs, der selbst einer der größten Gönner des Vereins ist, diesen mit am Leben hält. Mit der benachbarten Akademie ist ein zweites Großprojekt der KSV zu finanzieren. Seine „Kader-Juwele“ sind bei immer zahlungsunwilligeren Sponsoren in Zeiten wie diesen die größte Hoffnung von Fuchs. „Wir haben hier auch in den Kader investiert.“ In der Hoffnung, durch Verkäufe in der Zukunft auch wieder einmal etwas zu verdienen.
Kapfenberg-Nachbar DSV Leoben schreibt bei einem knappen Jahres-Minus von 45.000 Euro durchwegs schwarze Zahlen, hat etwa nach Ried (8,5 Mio.) mit 2,4 Millionen das zweithöchste Anlagevermögen in der Liga. Mit 2,4 Millionen erzielten Erträgen ist man zweitstärkste Steirer-Kraft in der Liga.
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