Die Preise für Tickets und die Anreise per Bus sind gestiegen: Einige Schulen aus der Obersteiermark können sich einen Besuch in der Oper oder im Schauspielhaus kaum noch leisten.
Ein Besuch in der Oper oder im Schauspielhaus zählt in vielen steirischen Schulen zum Pflichtprogramm. Doch für Schulen aus dem Murtal, Ennstal oder Murau wird es immer schwieriger, diesen Auftrag zu erfüllen: „Vor vier Jahren hat uns zum Beispiel ein Besuch in der Oper samt Busreise, Führung, Workshop zum Stück und Ticket noch 28 Euro pro Kind gekostet“, erzählt eine obersteirische Gymnasiallehrerin. „Mittlerweile sind es bis zu 47 Euro - ohne Führung. Das kann ich den Eltern finanziell nicht mehr zumuten.“
Busunternehmen musste Preise erhöhen
Der Grund für diese Teuerung ist vielfältig: „Das Busunternehmen musste wegen der Teuerung die Preise erhöhen - von 10 auf 20 Euro pro Kind“, so die Lehrerin. Die Anreise per Zug, die im Ticket generell inbegriffen ist, ist nur bei Nachmittagsvorstellungen - also eher nur für die Unterstufe - praktikabel: „Wenn ich mit den Älteren in eine Abendveranstaltung gehen will, gibt es danach keinen Zug mehr, mit dem wir weiter als bis nach Bruck kommen.“
„Schüler sind Publikum der Zukunft“
Dazu kommt, dass auch Schauspielhaus und Oper auf die allgemeinen Teuerungen reagieren und Ticketpreise erhöhen mussten. Das dramatische Resultat: „In unserer Gegend haben die ersten Lehrer schon aufgegeben und fahren nicht mehr nach Graz. Das ist sehr schade, weil wir haben einen Bildungsauftrag zu erfüllen und unsere Schüler sind das Publikum der Zukunft“, sagt die Lehrerin.
„Arbeiten an Wegen, um eine Lösung zu finden“
Opern-Intendant Ulrich Lenz ist sich des Problems bewusst: „Aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen mussten wir die Ticketpreise leicht erhöhen, sind damit jedoch weit unter der allgemeinen Indexanpassung geblieben. Das betrifft natürlich auch die ermäßigten Ticketpreise für Kinder und Jugendliche. Seitens der Oper Graz sind wir uns der damit verbundenen Problematik durchaus bewusst und arbeiten derzeit an neuen Strategien und Wegen, um eine Lösung zu schaffen.“
Freilich betrifft das Problem nicht nur die Oper, kann auch nicht von ihr alleine gelöst werden. Es braucht vielmehr ein breites Bemühen, dass der Zugang zu Kunst in der Steiermark kein Privileg wird.
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