Herbert Prohaska:

„Bei dem Spitz bekomme ich heute noch Gänsehaut“

Fußball International
11.10.2023 08:10

Mit dem legendären 1:0-Siegestreffer in Izmir schoss Herbert Prohaska Österreich zur WM 1978 in Argentinien. Senekowitsch befolgte fortan den „Befehl“ von „Schneckerl“. 1981 ließ Goalie Feurer das ÖFB-Team jubeln.

Den Weg zur Startelf machte für Prohaska ungewollt Josef Hickersberger frei: „Hätte er nicht wegen einer akuten Blinddarm-Operation passen müssen, wäre ich nicht in der Startelf gestanden“, erinnert sich „Schneckerl“, muss über die Mätzchen der Gastgeber 46 Jahre später noch schmunzeln: „Die Fans machten rund um die Uhr Lärm vor unserem Quartier. Was sie offenbar nicht wussten: Die Türken logierten im selben Hotel.“

Im falschen Leiberl
Im Vorfeld des Spiels weigerten sich die Hausherren plötzlich, in weißen Trikots aufzulaufen, bestanden auf „Rot“: Österreich hatte nur eine Garnitur mit, bekam von den Türken die weißen Dressen. Wo eiligst noch der Halbmond entfernt wurde.

Krankl legte vor, Prohaska verwandelte. (Bild: Mario Urbantschitsch)
Krankl legte vor, Prohaska verwandelte.

Die Gäste benötigten am 30. Oktober 1977 in ihrem letzten Gruppenspiel vor 70.000 Fans - darunter 5000 Österreichern - einen Sieg, um sich fix für die WM 1978 zu qualifizieren. Das erlösende 1:0 fiel in Minute 70; unmittelbar nach einem Stangenschuss der Türkei lief Krankl im Konter über links allen auf und davon, sein Querpass kam über Umwege zu Prohaska, der vollendete: „Eines meiner ganz wenigen Tore mit dem Spitz. Ich verspürte ein extremes Glücksgefühl, beim Gedanken daran bekomme ich heute noch Gänsehaut.“

Die Fans feierten mit dem Team auf dem Feld, setzten Prohaska einen rot-weiß-roten Zylinder auf. Teamchef Senekowitsch freute sich über eine Extra-Prämie, Prohaska machte ihm klar: „Jetzt hob i dir mit dem Spitz eine Menge Geld ins Sackl gschossen, setz mi jo nie wieder aufs Bankl.“ Was dieser prompt befolgte

„Scheußliches Match“
Vier Jahre später reichte am 11. November 1981 ein 0:0 in Sofia gegen Bulgarien für das WM-Ticket 1982: „Scheußliches Match - herrliches Resultat“, urteilte die „Krone“. Der Beste im ÖFB-Team war Tormann Herbert Feurer. „Es war nervlich extrem belastend, mir war klar, dass ich mir keinen Fehler erlauben darf.“ Und das bei Minusgraden: „Ich wollte in langer Hose einlaufen, doch Teamchef Stotz befahl mir die kurze.“ „Funki“ ließ auch dies kalt.

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