Eine dreifache Mutter (22) aus Kroatien soll laut Anklage das Vertrauen von drei älteren Senioren und Seniorinnen durch erfundene Notsituationen erschlichen haben, um an deren Geld zu kommen. Doch in zwei Fällen dürfte es eine andere gewesen sein.
Nein, sie kenne zwei der drei Opfer nicht, meint die zierliche Angeklagte (22) am Dienstag im Salzburger Landesgericht. Sie will auch nicht, so wie es der Staatsanwalt vorwirft, die drei Pensionisten mit erfundenen Notsituationen um ihr Geld - insgesamt 111.000 Euro - gebracht haben. „Nur eine Frau hat mir etwas gegeben.“ Die anderen Vorwürfe bestreitet sie: „Ich wollte nur Arbeit suchen und bin deshalb von Haus zu Haus.“ Aber nicht, um zu betteln. „Ich wollte putzen.“ Mit 18 Jahren ist die Kroatin schon Mama geworden. Mittlerweile hat sie drei Kinder, aber keine Krankenversicherung. Die Familie unterstütze sie, erklärt sie.
Zwei der Opfer sehen das anders: „Das ist die Frau, die mich beschwindelt hat“, sagt ein 70-Jähriger. Und ein 94-Jähriger glaubt auch: „Sie hat mir 15.000 Euro abgeluchst.“ Doch die Frau kann mit Anwalt Bernhard Kettl nachweisen, dass sie zur Tatzeit nicht hier war, sondern im Urlaub. Also nur schuldig in einem Fall mit 10.000 Euro Schaden. Das nicht rechtskräftige Urteil: zwölf Monate teilbedingt, vier davon saß sie schon fast ab.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.