Ich wusste nicht, was ich sonst werden will“, erzählt die 17-jährige Eva Schneider. „An der LFS habe ich etwas fürs Leben gelernt.“ Sie ist eine von 24 Absolventen der Landwirtschaftlichen Fachschule Kleßheim (LFS). Sie werden von Unternehmen mit offenen Armen empfangen.
Für Schneider war die Ausbildung an der LFS quasi vorgezeichnet. Sie ist in Sankt Panthaleon in Oberösterreich, direkt hinter der Landesgrenze, aufgewachsen und verbrachte dort ihre Kindheit auf dem Hof der Großeltern. Schon von klein auf befasste sie sich mit der Fleisch- und Milchverarbeitung. Und überlegt jetzt, nach ihrem Abschluss, eine Lehre als Metzgerin zu machen. „Die Arbeit hat mich schon immer interessiert. Aber es ist eine einsame Tätigkeit, der menschliche Kontakt fehlt“, sagt Schneider. Die Imkerei hat es ihr ebenso angetan. Stolz ist sie auf ihre 14 Bienenstöcke. In der Schule blühte sie besonders in der Bienenkunde auf, weil sie lernte, was ihre Immen brauchen.
Nur mit dem Abschluss darf Hof geführt werden
Auch Claudia Wuppinger zählt zu den Absolventen. Sie kommt von einem Hof mit Milchbetrieb in Henndorf. „Meine Schwestern sind schon ausgezogen. Sie werden den Betrieb nicht übernehmen“, sagt sie. Der Hof mit den 40 Kühen bleibe an ihr hängen, die Eltern drängten sie aber nicht dazu.
Mit dem Wissen in Landwirtschaft oder Betriebs- und Haushaltsmanagement können die Absolventen nach drei Jahren an der LFS einen eigenen Betrieb führen. Den Abschluss als landwirtschaftliche Facharbeiter braucht es, um Ackerbau und Viehwirtschaft betreiben zu dürfen.
Dazu lernen die Schüler, wie man Stoffe verarbeitet, Computersysteme bedient, einen Garten plant, Gäste bewirtet und eine Rezeption führt. Auch Ernährung, ein Melkkurs oder eine Ausbildung zum Skilehrer stehen auf dem Programm. „Um einen Hof zu führen, braucht es sehr viel Vorbereitung und Wissen“, sagt Schneider. „Und es ist eine große Verantwortung“, ergänzt Wuppinger. Bevor sie sich dieser Aufgabe stellt, macht sie eine Lehre als Bäckerin. Eine Stelle sollte sie einfach finden - die Absolventen sind gefragt.
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