Verein „Neustart“

Vorwürfe zu Ziegelstadl „sind uns nicht bekannt“

Tirol
12.08.2023 07:00

Der Verein „Neustart“ betont, von den Anschuldigungen des Ex-Häftlings in der Innsbrucker Justizanstalt nichts gehört zu haben. Man würde sonst sofort aktiv werden. Der Leiter des Sozialen Dienstes im Ziegelstadl bedauert indes, dass er „ohne Genehmigung nicht mit der Presse sprechen darf“.

Schwere Vorwürfe gegen die Justizanstalt Innsbruck erhebt ein ehemaliger Häftling - die „Tiroler Krone“ berichtete. Er und seine Mitgefangenen seien „psychischer Folter ausgesetzt“ gewesen. Von einer Justizwachebeamtin, die unter anderem das warme Wasser in den Duschen abgestellt und den Strom in den Zellen deaktiviert haben soll, berichtete der Mann, der anonym bleiben möchte. Seitens des zuständigen Justizministeriums seien zu dem Fall „Erhebungsschritte eingeleitet worden“, hieß es dazu.

Die „Krone“ nahm Kontakt mit dem Verein „Neustart“, der Resozialisierungshilfe für Straffällige leistet, auf und fragte, ob die Causa dort bekannt sei.

Der Ex-Häftling berichtete von „psychischer Folter“ (Bild: Christof Birbaumer)
Der Ex-Häftling berichtete von „psychischer Folter“

„Würden das weiterleiten, wenn wir davon erfahren“
Wie Maria Renner aus der Abteilung Kommunikation betont, „sind uns die Vorwürfe nicht bekannt“. Auch von etwaigen ähnlich gelagerten Fällen „ist nichts bekannt“. Die Sprecherin verweist darauf, dass „die österreichischen Justizanstalten über einen eigenen Sozialen Dienst verfügen. Dieser steht den Inhaftierten unter anderem bei Konflikten mit anderen Häftlingen oder Bediensteten zur Verfügung, ebenso wie die Anstaltsleitung“.

Weiters sagt Renner: „Würden wir von Vorfällen erfahren, würden wir diese mit den Klienten besprechen und in Abstimmung mit ihnen an die Anstaltsleitung bzw. auch an die Volksanwaltschaft weiterleiten.“

Zitat Icon

Ohne Genehmigung der Anstaltsleitung darf ich der Presse keine Auskünfte erteilen.

Rüdiger Kotek, Bereichsleitung Sozialer Dienst

„Kontrolle ist nicht unser Zuständigkeitsbereich“
Auf die Frage, ob „Neustart“ die Zustände in Österreichs Justizanstalten kontrolliert, meint die Sprecherin, dass „dies nicht in unserem Zuständigkeitsbereich liegt“. Die Zusammenarbeit sehe wie folgt aus: „Bei der von uns durchgeführten Entlassungsvorbereitung im Rahmen der Haftentlassenenhilfe führen wir Erstgespräche mit Inhaftierten noch vor ihrer Entlassung durch. Dazu besuchen unsere Sozialarbeiter zu Beginn ihrer Beratung Inhaftierte in den Justizanstalten. Vorgesehen sind ein bis drei Gespräche. Dabei geht es in erster Linie darum, mit ihnen ihr Leben nach der Entlassung zu besprechen, beispielsweise welche Wohnmöglichkeiten es gibt, Arbeit, Sicherung des Lebensunterhaltes oder welche ärztliche Versorgung ab dem ersten Tag der Entlassung zu gewährleisten ist.“

Die „Krone“ fragte auch beim Leiter des Sozialen Dienstes in der Innsbrucker Justizanstalt, Rüdiger Kotek, nach. „Ohne Genehmigung der Anstaltsleitung darf ich der Presse keine Auskünfte erteilen“, sagt er.

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