„Krone“-Interview

EVN-Chef: „Ab Sommer wird die Energie billiger“

Niederösterreich
17.06.2023 06:05

Hohe Preise, Bauerntarif, Energiekrise und Ukrainekrieg: Die EVN muss viel erklären. Nun kündigt Vorstand Stefan Szyszkowitz Preissenkungen an. „Krone NÖ“-Chef Lukas Lusetzky hat ihn zu einem Interview getroffen.

„Krone“: Herr Szyszkowitz: Energieanbieter sind derzeit häufig in der Kritik. Auch die EVN hat da ihren Teil abbekommen. Sind die Tarife wirklich zu teuer? 
Stefan Szyszkowitz: Nein! Bei den Kosten für Energie zahlen die Kunden ja auch die Versorgungssicherheit mit. Wir haben während der Ukraine- und der darauf folgenden Energiekrise zu höchsten Preisen Gas eingelagert, damit genug für die Verbraucher da ist. Diese Kosten hängen uns noch nach.

Sie verdienen sich also keine goldene Nase? 
Im Gegenteil. Aufgrund der Marktsituation haben wir im Bereich des Energievertriebs sogar ein Minus von 200 Millionen Euro eingefahren. Wir verdienen mit dem Verkauf von Strom und Gas an den Endkunden derzeit eigentlich nichts. Und ich gehe davon aus, dass das auch in absehbarer Zeit so bleibt.

Aber nun werden die Rechnungen ja reduziert: Für landwirtschaftliche Betriebe sinken ab 1. Juli die Preise. 
Das ist nur der erste Schritt. Wir werden den ganzen Sommer über auch in den anderen Bereichen die Preise deutlich senken können. Das könnte 15 bis 20 Prozent ausmachen.

Die Wirtschaftsvertreter wollen wie die Landwirte bereits ab 1. Juli günstigere Tarife. Und wie schaut es für die Privatkunden aus? 
Wir werden gemeinsam mit der Wirtschaftskammer erarbeiten, für welche Segmente welche Preise möglich sind. Wir werden Schritt für Schritt die Preise dort senken, wo wir Einkaufsvorteile erzielen können. Die sinkenden Einkaufspreise werden wir so rasch wie möglich an gewerbliche und Privatkunden weitergeben. Auch durch individuelle Tarife, die erst mit Smartmetern möglich werden. In Summe wird die Entlastung nach Schätzungen mehr als 100 Millionen Euro ausmachen. Übrigens: Von den 270.000 Kunden, die wir aus juristischen Gründen kündigen mussten, haben 230.000 schon einen neuen Vertrag bei uns abgeschlossen. Und wir wollen alle überzeugen.

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Durch den Einsatz von Smartmetern werden wir künftig Tages- und Nacht- sowie ganz individuelle Tarife anbieten können.

Szyszkowitz zur Preisgestaltung

Ihr Blick in die Zukunft? 
Wir müssen wachsam bleiben. Es gibt nur noch eine Pipeline für Gas. In Zeiten, in denen Staudämme gesprengt werden, ist immer die Gefahr einer neuen Krise gegeben. Wir wollen gewappnet sein, um privaten Haushalten und kritischer Infrastruktur immer liefern zu können.

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Wenn uns bei der Sonderprüfung des Landtages ordentliches Wirtschaften attestiert wird, stärkt das das Vertrauen in die EVN.

Szyszkowitz zur Sonderprüfung

Ein anderer Punkt: Der Landtag beschließt in der kommenden Woche eine Sonderprüfung der EVN-Preisgestaltung. Schlafen Sie dadurch jetzt schlecht? 
Wir sind Prüfungen gewöhnt. Unsere interne Revision prüft immer, Wirtschaft- und Steuerberater ebenso. Der Bundesrechnungshof ist derzeit auch im Haus. Wenn diese Prüfung sichtbar macht, dass wir ordentlich wirtschaften, stärkt das natürlich auch das Vertrauen in uns.

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