Die Geschichten des Leidens und Sterbens, aber auch die Geschichten des mutigen Widerstandes und Überlebens waren am Samstag, 10. Juni, beim Gedenken der Nazi-Opfer im KZ am Loiblpass die Themen. Weil man „Demokratie jeden Tag aufs Neue erkämpfen“ müsse, ruft das Land für 2025 das „Jahr der Erinnerungskultur“ aus, so der Landeshauptmann.
Die internationale Gedenkveranstaltung beim ehemaligen Konzentrationslager Loibl-Nord soll das lange Zeit „vergessene“ Außenlager von Mauthausen in das kulturelle Gedächtnis Österreichs und Kärntens rufen. Organisiert und durchgeführt wird die alljärhlich Gedenkfeier vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška.
Gedenken und Erinnern brauchen wir als Kompass für unsere Orientierung und unser Handeln - gegen Antisemitismus, Rassismus und Krieg, gegen Diskriminierung und Unterdrückung.
Ernst Grube, Präsident der Lagergemeinschaft Dachau
Das KZ-Außenlager am Loiblpass wurde 1943 errichtet, um mit Häftlingen einen wintersicheren Straßentunnel zu errichten. 1.650 Häftlinge aus Frankreich, Polen, Jugoslawien, Russland und Deutschland waren im Lager interniert.
Tunnel gegraben
Die Häftlinge hatten den 1542 Meter langen Straßentunnel zu graben. Harte Arbeit und mangelhafte Ernährung erschwerten ihr Überleben. Wer krank wurde, wurde mittels Benzinspritze ermordet.
„Niemals vergessen! Diese Losung ist untrennbar verbunden mit Erinnerungskultur. Wir werden heute sehr oft sowohl mit der Aufgabe des Erinnerns und der Gedenkkultur als auch mit der Realität, die Krieg und das Wiederaufflammen von Extremismen und einen schlimmen Rückgang von Demokratie beinhaltet, konfrontiert. Wir haben alles dafür zu tun, um Demokratie jeden Tag aufs Neue zu erkämpfen", so Landeshauptmann Peter Kaiser. Der Kulturbeirat habe entschieden, 2025 zum „Kärntner Jahr der Erinnerungskultur“ auszurufen.
„Vor genau 80 Jahren ist der erste Häftlingstransport aus Mauthausen am Loibl angekommen“, erinnerte beim Gedenken am Samstag Manfred Morokutti, Vorsitzender des Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška.
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