Mehr Zeit für ärztliche Aufgaben, flexiblere Arbeitsmodelle, weniger Bürokratie und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Jungärzte fordern auch in der Steiermark bessere Rahmenbedingungen. Nur so könne man sicherstellen, dass auch künftig genug Ärztinnen und Ärzte ihren Dienst in heimischen Spitälern leisten.
Mehr als 30 Prozent der jungen Ärzte, die in Österreich ausgebildet werden, arbeiten nach dem Studium nicht im heimischen Gesundheitswesen: „Der Großteil von ihnen geht ins Ausland, weil die Bedingungen dort besser sind“, weiß Michael Sacherer, Präsident der Ärztekammer für Steiermark. Um aber die medizinische Versorgung für die Zukunft abzusichern, müsse man besser auf die Bedürfnisse junger Ärzte eingehen.
Halbe Zeit geht für Bürokratie drauf
Cornelia Sitter, Sprecherin der Jungärzte, wünscht sich vor allem mehr Zeit für ärztliche Aufgaben und die Ausbildung der eigenen Stärken: „Knapp 50 Prozent der Arbeitszeit von Ärzten in Ausbildung gehen derzeit für Bürokratie und Dokumentation drauf“, so Sitter. Eine mögliche Lösung: administrative Hilfskräfte.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Zudem fordert man flexiblere Arbeitszeitmodelle und eine bessere Planbarkeit der Dienste. „Wenn ich mit 40 Stunden angestellt bin, darf es nicht zur Normalität gehören, dass ich mit 50 bis 60 Stunden eingeteilt werde.“
Wir sind motiviert und wollen arbeiten. Aber die Rahmenbedingungen müs- sen an die Bedürfnisse von heute angepasst werden.
Cornelia Sitter, Sprecherin der Jungärzte
Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll verbessert werden, durch die flächendeckende Schaffung von betriebsnahen Kindergärten etwa: „Diese müssen auch am Wochenende offen sein, denn auch dann arbeiten Ärztinnen und Ärzte.“
Und natürlich müsse man auch bei der Bezahlung der Jungärzte in der Steiermark nachhelfen: Aktuell verdienen diese in der Steiermark um rund 20.000 Euro weniger als etwa im Burgenland. „Da laufen aktuell Verhandlungen mit Land und Kages. Wir sind optimistisch“, erklärt Sacherer.
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