Fortsetzung folgt

Handels-KV: Keine Einigung in erster Verhandlungsrunde

Österreich
19.10.2011 20:14
Betont harmonisch ist am Mittwoch die erste Verhandlungsrunde für die neuen Gehaltsabschlüsse im Handel zu Ende gegangen. Zu einer Einigung kam es, wie erwartet, nicht. Sowohl Arbeitgebervertreter als auch Gewerkschaft sprachen von einem konstruktiven Klima. Es habe eine vorsichtige Annäherung in wesentlichen Punkten gegeben, so die Chefverhandler beider Seiten. Die nächste Verhandlung findet in drei Wochen am 9. November statt.

ÖGB-Präsident Erich Foglar zeigte sich nach der ersten Runde optimistisch, dass die Gehaltsabschlüsse für die rund 520.000 Handelsangestellten "deutlich" über der Inflationsrate liegen werden. Kommt es am 9. November wieder zu keiner Einigung, stehen noch der 16. und 19. November als weitere Termine zur Verfügung. Den Fokus legt die Gewerkschaft auf die Anliegen der Frauen, die die Mehrheit der Beschäftigten im Handel stellen.

"Müssen das das nächste Mal abarbeiten"
Schwerpunkte beim zweiten Termin am 9. November sollen die Anrechnung der Karenzzeiten, der Auszahlungstermin für Sonderzahlungen und die Anhebung der Gehälter sein. "Wir sind uns der Dimension erst so richtig bewusst worden und müssen das das nächste Mal abarbeiten", meinte Arbeitnehmer-Chefverhandler Manfred Wolf.

Die Anrechnung der Karenzjahre als geleistete Berufszeit ist neben einer "kräftigen realen Gehaltserhöhung" - ein konkreter Prozentsatz wurde auch nach der ersten Verhandlungsrunde nicht genannt - zentrale Forderung der Arbeitgeber. Derzeit lassen sich für die Karenzzeit maximal zehn Monate anrechnen - allerdings nur für die sechste Urlaubswoche, die Kündigungsfrist und die Entgeltfortzahlung beim Krankengeld, nicht aber für die Abfertigung, Sonderzahlungen oder Jubiläumsgelder.

Während der Karenz fallen Frauen somit um wichtige Gehaltssprünge um, was aus Sicht der Gewerkschaft einer der Hauptgründe für die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen ist. Der Forderung nach Anrechnung der Karenzzeiten haben die Arbeitgeber allerdings bereits im Vorfeld eine Absage erteilt und betont, dieses Thema könne nicht auf KV-Ebene gelöst werden.

Buchmüller erstmals Chefverhandler der Arbeitgeber
Für die Arbeitgeber als Chef in den Ring steigt heuer erstmals der 57-jährige Peter Buchmüller (rechts im Bild), Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Salzburg. Er kommt aus dem Lebensmittelhandel und betreibt selber zwei große Adeg-Märkte in Salzburg.

Als "Co-Pilot" auf Arbeitgeberseite steht Buchmüller Rene Tritscher (Bildmitte), Geschäftsführer der Sparte Handel, zur Seite. Noch-Handelsobmann Fritz Aichinger, der für die Arbeitgeber seit 1984 verhandelte und vergangenes Jahr erstmals Chefverhandler war, wird an den Gesprächen nicht mehr teilnehmen. Als Neo-Klubchef der Wiener ÖVP hat sich für Aichinger einiges geändert, weshalb er demnächst auch seine Funktion als Handelsobmann zurücklegen wird.

Die Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite sind Franz Georg Brantner (links im Bild) und Manfred Wolf.

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