Ein Hotel-Konzern entließ drei Angestellte, die in Salzburg planten, eine Arbeitnehmer-Vertretung zu gründen. Jetzt sind Gewerkschaft und Arbeits- und Sozialgericht am Zug.
Ein deutscher Hotelkonzern mit fünf Betrieben in Österreich hat seit vergangener Woche Mitarbeiter und Gewerkschaft „vida“ gegen sich. Der Grund: Drei langjährige Angestellte der Hotelkette in der Stadt Salzburg wollten einen Betriebsrat gründen. Als die Hotelkette davon Wind bekam, sprach sie Kündigungen und Betretungsverbot aus.
Diese drei Kündigungen sind ein klassischer Fall eines verpönten Kündigungsgrundes. Es gibt eine klare Rechtslage. Das Gericht wird entscheiden.
Klaus Perner, Anwalt der gekündigten Mitarbeiter
Moritz K. war unlängst erst im noblen „Hyperion“ im Andräviertel zum Restaurantmanager befördert worden. Seit wenigen Tagen leitete er die Lehrlingsausbildung im Service. Markus S. arbeitete als Rezeptionist im „H+“ am Bahnhof. Er war beliebt, sogar Mitarbeiter des Monats. Beide erzählen der „Krone“ von ihren Bemühungen um die geplante Betriebsratsgründung für die rund 60 Mitarbeiter in den beiden Hotels. Ihre echten Namen, ihr Gesicht, wollen sie nicht preisgeben.
Mitarbeiter wollen wieder zurück
Die deutsche „H-Hotel“-Kette reagierte auf Anfrage nur kurz und knapp. Man habe zu keiner Zeit Mitarbeiter im Zusammenhang mit einer geplanten Gründung eines Betriebsrats gekündigt, teilte eine Pressesprecherin mit. Gewerkschaft und auch der Rechtsanwalt der Gekündigten sehen dies anders. Es sei ein klassischer Fall von verpöntem Kündigungsgrund.
Herzblut und Hingabe haben Moritz und Markus in ihren Job gesteckt, wollen trotz der Vorfälle wieder zurück. Ob die Kündigung aufgehoben wird, entscheidet wohl erst das Arbeits- und Sozialgericht.
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