Die Nachfrage für die Pädagogik, die sich auf die einzelnen Kinder konzentriert, ist da, aber es mangelt in Kärnten am Angebot und an der Werbung.
Mit 2018 hat die letzte Montessori-Klasse in Spittal geschlossen. Für Dietmar Koplenig und Elisabeth More, Gründungsmitglieder der ersten Spittaler Montessori-Klasse im Jahr 1996, ein fataler Fehler: „Obwohl das Interesse der Eltern groß ist, Lehrer und Lernmaterialien vorhanden und die Kosten im Schulsystem integriert sind, bemühen sich zuständige Politiker und Direktionen nicht um den Erhalt dieser Klassen.“
Montessori ist wichtig. Damit werden Talente und Interessen besonders gefördert. Institutionen entscheiden selbst, ob sie die Pädagogik anbieten.
Bildungsreferent und Landeshauptmann Peter Kaiser
Foto: Rojsek-Wiedergut Uta
Bildungsdirektion sieht keinen Bedarf
Bildungsstadträtin Almut Smoliner verweist im Gespräch mit der „Krone“ gleich auf die Bildungsdirektion. Denn ihr seien „die Hände gebunden“. Laut Bildungsdirektorin Isabella Penz gebe es keinen Bedarf an dieser Art von Pädagogik: „Montessori-Klassen oder andere mit reformpädagogischen Schwerpunkten können eröffnet werden, wenn eine Anmeldung von mindestens 20 Schülern vorliegt und die Schulleitung einen Antrag an uns stellt. Bis dato liegt keiner vor.“
Überfüllte Klassen in Privatschulen
Diese Aussage kritisiert Elternverbandssprecher Werner Rainer: „Wenn man in öffentlichen Schulen keine Werbung macht und Direktoren nicht dafür brennen, wird es auch keine Anmeldungen geben.“ Laut ihm sei das die falsche Vorgehensweise: „In teuren Privatschulen sind diese Klassen überfüllt.“ Das bestätigt Herbert Prisslan, Direktor der Montessori-Schule de La Tour Treffen: „Der Zuspruch ist enorm. Wir können nicht alle aufnehmen. Öffentliche Schulen sollten das Angebot forcieren. Für Kinder hat das nur Vorteile!“
Bei dieser Pädagogik werden Bedürfnisse, Fähigkeiten und Interessen jedes einzelnen Kindes in den Vordergrund gestellt. Direktor Prisslan: „Mit einem anderen Lernweg, mit Hilfe von Materialien, erreicht das Kind das Ziel - mit Unterstützung und Begleitung von Pädagogen.“
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