Eine Grazer Lehramts-Studentin soll als Mitglied einer Drogen-Bande fungiert haben, wir berichteten. Die Frau, die trotz Ermittlungen in einer Volksschule arbeitete, wurde nach einem Bericht der „Krone“ dienstfrei gestellt. Nun wurden von der Polizei weitere Details bekannt gegeben.
Der Handel mit mindestens 60 Kilogramm Cannabis mit einem Straßenverkaufswert von rund 600.000 Euro konnte der Gang aus Graz nachgewiesen werden, wir berichteten. Bereits seit Juni des Vorjahres ermittelten die Kriminalisten des Grazer Kriminalreferats gegen die verdächtigen sieben Männer und vier Frauen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren.
Trotz Ermittlungen in Volksschule tätig
Ins Rollen kam die Geschichte durch eine Verkehrskontrolle in Graz-Liebenau. Dort wurden im Fahrzeug eines Mannes 500 Gramm Cannabis sichergestellt. Diese hatte er zuvor auf dem Parkplatz eines nahegelegenen Supermarktes erworben. Im Zuge weiterer Ermittlungen stellten Beamte der Kriminalpolizei mit Unterstützung der EGS (Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität) fest, dass es auf diesem Parkplatz vermehrt zu Drogengeschäften kommt.
Am 9. August des Vorjahres sollte ein weiterer Deal über die Bühne gehen. Doch dazu kam es nicht mehr, denn die Polizei schlug in der Wohnung einer Grazer Lehramts-Studentin, die als Bunker für Drogen sowie illegale Waffen und Suchtgiftutensilien galt, zu. Wie die „Krone“ aufdeckte, arbeitete die Frau trotz Ermittlungen gegen sie in einer Volksschule, wurde aber am Mittwoch bezahlt dienstfrei gestellt.
Beamte bei Fluchtversuch verletzt
Bei dem Polizeieinsatz ging es jedenfalls ordentlich zur Sache, denn zwei Tatverdächtige versuchten spektakulär über die Terrasse zu flüchten und verletzten dabei sogar vier Beamte leicht. Doch alles nutzte nichts, es erfolgten die Festnahmen von vier Männern zwischen 19 und 22 Jahren und einer 23-Jährigen.
In der Wohnung wurde darüber hinaus etliches Beweismaterial sichergestellt: elf Kilo Cannabis und teils verbotene Waffen - wie Teleskopschlagstöcke, Springmesser, Elektroschocker, ein Schlagring oder Schreckschusspistolen samt Munition. Auch Autos (Mercedes Benz) wurden danach sichergestellt.
Dealerei über die Grenzen
Am selben Abend des Zugriffs in der Bunkerwohnung klickten auch für einen 30-jährigen Slowenen die Handschellen. Er hatte zuvor Suchtgift in die Wohnung geliefert. Knapp 40.000 Euro Bargeld wurden bei ihm sichergestellt. Er zeigte sich bei den Einvernahmen auch geständig, rund 40 Kilo Cannabis von Slowenien nach Graz gebracht zu haben. Eine Komplizin (25) wurde ebenso festgenommen.
Insgesamt wurden sieben Männer und vier Frauen festgenommen. Sie sind zum Teil geständig, zum Teil leugnen sie die Taten. Aktuell befinden sich noch vier Verdächtige in Untersuchungshaft. Die polizeilichen Ermittlungen sind abgeschlossen.
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