Rodung in Ranshofen

Wenn es um Jobs geht, muss der Wald halt weichen

Oberösterreich
14.02.2023 09:00

Im Bezirk Braunau durften drei Hektar Bäume für ein neues Logistikzentrum abgeholzt werden - trotz einiger Bedenken. Aber bei der vom Forstgesetz vorgegeben Abwägung der öffentlichen Interessen müssen, wie meist, auch in diesem Fall die Bäume hinter den Jobs zurückweichen.

Ist das geltende Forstrecht (ein Bundesgesetz) ausreichend, um unsere Wälder vor Zerstörung zu schützen?“, möchte Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) von Rechtsgutachtern wissen. Und zwar ausgehend vom Anlassfall der Rodung für das Betriebsbaugebiet Ehrenfeld II in Ohlsdorf. Womöglich würde ein Blick in aktuelle Rodungsbescheide schon reichen, um die Antwort zu liefern: Nein, es ist nicht ausreichend. Das kann man zum Beispiel aus der Rodungsbewilligung der BH Braunau für 34.801 Quadratmeter Mischwald unweit der AMAG in Ranshofen schließen.

Walderhaltung ist in hohem Interesse
Diesbezüglich stellte der Amtssachverständige „ein nach wie vor hohes öffentliches Interesse an der Walderhaltung“ fest, insbesondere als Schutzschirm der dicht besiedelten Stadt Braunau vor den Auswirkungen „der dort überaus großen Industrieanlagen“. Allerdings öffnet er selber eine Tür zum Abholzen: „Somit ist eine Rodung ohne die Forderung nach einer flächengleichen Ersatzaufforstung nicht denkbar.“ Dafür müssen halt einige Wiesen daran glauben

Doch die Arbeitsplätze zählen mehr
Die Interessensabwägung der BH Braunau geht auch in diesem Fall klar für die Errichtung eines Logistikzentrums aus: „Die Erhaltung eines Industriebetriebs und die Erhaltung bzw. Schaffung von Arbeitsplätzen ist höher zu bewerten als das Interesse der betroffenen Fläche als Wald“, lautet das Fazit im Bescheid vom 9. November 2022. Inzwischen ist der Wald schon weg.

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