Der Putin-Krieg hat Bogdan Viunnyk aus seiner Heimat vetrieben. Nach einem Kurzgastspiel beim Zürich will der 20-jährige Ukrainer im Frühjahr beim GAK durchstarten. Auch der Schweizer Blick hat das Schicksal des Vertriebenen beleuchtet.
Das Schicksal geht oft seltsame Wege. Weiß inzwischen auch Bogdan Viunnyk. Als Putins Truppen im Frühjahr letzten Jahres in die Ukraine einmarschieren, weilt Viunnyk gerade mit dem FK Mariupol auf Trainingslager in der Türkei. Ein Zurück in die Hafenstadt, die seither in Schutt und Asche gelegt worden ist, ist unmöglich. Der Stürmer strandet mit ein paar Habseligkeiten in der Schweiz, heuert beim FC Zürich an.
„Viunnyk war schon da, als ich den Trainerjob übernommen habe. Er gehört Schachtar Donezk, war nur an Mariupol ausgeliehen. Die Leihe nach Zürich hat sich lange hingezogen, daher hat er zunächst in der 2. Mannschaft gespielt“, erinnert sich Franco Foda, der den U21-Teamspieler in den Testspielen im Sommer bei den Profis „ausprobierte“. Mit Erfolg, der Ukrainer machte vier Tore. „Er hat natürlich Trainingsrückstand gehabt, war dann auch einmal kurz verletzt. Aber er ist zu einigen Einsätzen gekommen“, erklärt Foda, in dessen Ära Viunnyk sogar Europa-League-Luft gegen Arsenal schnuppern konnte.
„Extrem willig“
Im Frühjahr soll der 20-Jährige nun für die nötigen Tore bei Zweitligist GAK sorgen. Der Ex-Teamchef ist voll des Lobes für den Ukrainer: „Er ist extrem willig, marschiert 90 Minuten, hat ein gutes Anlaufverhalten und kann die Bälle gut halten. Er ist ein junger Potenzialspieler, der aber keinen Rhythmus hat, jetzt regelmäßig spielen muss.“
Das wäre beim FC Zürich im Frühjahr nicht der Fall gewesen, die Eidgenossen haben im Angriff hochkarätig nachgerüstet. Für den GAK könnte der Kriegsflüchtling zum Glücksfall werden.
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