„Dreiste Wahlwerbung“

Schulmilch von ÖVP-Kandidat stieß Eltern sauer auf

Themenverfehlung im Wahlkampf! Jetzt herrscht helle Aufregung über ÖVP-Wahlwerbung vor Schulen in Zwettl.

Eine Schulmilch-Aktion von ÖVP-Landesparteiobfrau-Stellvertreter Christopher Edelmaier und Zwettls Nummer Zwei auf der Bezirksliste für die Landtagswahlen treibt der Grünen-Mandatarin Silvia Moser nun die Zornesröte ins Gesicht: Wahlwerbung vor Schulen zu machen, sei übergriffig und unfair, sagt sie. „Die Milchkistl direkt vor Schulen zu platzieren, das disqualifiziert sich von selbst! Da merkt man dann, warum die ÖVP ein Fairnessabkommen dringend nötig hätte“, kritisiert Moser und betont, dass sie anonyme Zusendungen inklusive Fotos bekommen hätte.

Gehört oder gesehen hätten die Direktoren von Gymnasium und Handelsakademie davon aber nichts, wie die „Krone“ auf Nachfrage erhuhr. Gerhard Schenk von der HLW Zwettl hätte zumindest Lehrer-Kollegen darüber reden hören, die jedoch die Wahlwerbeaktion selbst auch nicht gesehen haben wollen. Licht in die Sache bringt ÖVP-Werber Christopher Edelmaier selbst: „Ich wollte den jungen Wählern etwas Hochwertiges bieten und habe dazu Bio-Milch aus unserer eigenen Landwirtschaft verwendet, um Kakao in umweltbewussten Pfandflaschen aus Glas abzufüllen.“

Kandidat erklärt sich
Vor sämtlichen höheren Schulen wollte er damit auch Erstwähler ansprechen und informieren – dabei sei er aber nie auf Schulgelände, sondern auf öffentlichen Flächen davor gestanden, was erlaubt sei. Er gesteht aber ein: „Die Rückgabe-Kisterln sollten natürlich nahe dem Ausgang stehen, damit die Glasflaschen auch retour kommen.“ Bei manchen Örtlichkeiten wäre das außerhalb des Schulgeländes nicht möglich gewesen. Und im Kisterl hätte es einen weiteren – winzigen – Abdruck des Wahlwerbe-Etiketts gegeben, damit die Schüler die Flaschen zuordnen konnten.