„Krone“ kennt Details

Wie es um die Finanzen der Tiroler Parteien steht

Wie schaut es mit den Finanzen bei Tirols Parteien aus?

(Bild: Christof Birbaumer, zVg (Symbolbild))

„Über Geld spricht man nicht“, heißt es im Volksmund. Die „Tiroler Krone“ wollte trotzdem wissen, wie es um die Finanzen der im Landtag vertretenen Parteien bestellt ist. Sprich: Wer ist im Plus, wer ist im Minus und gibt es schon eine Bilanz über die Ausgaben für den Wahlkampf im Herbst?

„Aktuell beträgt der Kontostand 50.000 Euro. Über andere Kapitalanlagen verfügen wir nicht“, lassen die Neos wissen. Jedoch haben die Pinken für den Wahlkampf ein Darlehen in Höhe von 300.000 Euro aufgenommen. „Durch eine monatliche Rate von knapp 7000 Euro werden diese Schulden innerhalb der nächsten vier Jahre abgebaut“, meint Klubdirektor Christopher Wikipil. Die Kosten für den Wahlkampf belaufen sich derzeit auf 526.564,71 Euro. „Es fehlen aber noch drei Rechnungen in Höhe von 4022 Euro“, ergänzt Wikipil.

Die Grünen verfügen über eine halbe Million Euro
Über den zehnfachen Kontostand der Neos – also 500.000 Euro – verfügen indes die Grünen, wie Sebastian Miller, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit, wissen lässt. Weiters betont er, „dass man als Partei nie mehr ausgeben sollte, als zur Verfügung steht. Die Tiroler Grünen sind somit schuldenfrei.“ Bezüglich der Wahlkampfkosten meint Miller, dass die Endabrechnung gerade finalisiert und die letzten Rechnungen beglichen werden. Wie hoch sie sein werden, dazu äußert sich der Sprecher nicht. Nur so viel: „Sicher ist, dass wir unterhalb der veranschlagten 505.000 Euro, die wir zu Beginn festgelegt haben, geblieben sind.“

Wahlkampf im Herbst. Wie hoch waren die Kosten?

(Bild: Hubert Berger)

ÖVP ist schuldenfrei, SPÖ halbierte Altlasten
Nicht in die Karten blicken lassen sich die Regierungsparteien ÖVP und SPÖ, die FPÖ sowie die Liste Fritz.

„Die Tiroler Volkspartei ist schuldenfrei, verfügt aufgrund der Ausgaben für die Gemeinderatswahlen im Frühjahr und der Landtagswahl im Herbst aber über keine darüber hinausgehenden Kapitalreserven“, meint Pressesprecherin Kathrin Baumann. Die Schlussrechnung über die Kosten für die Landtagswahl „liegen aber noch nicht vor“.

SP-Landesgeschäftsführer Lukas Matt teilt mit, dass „die SPÖ Tirol auf gesunden Beinen steht und unter LHStv. Georg Dornauer ein strikter Sparkurs eingeschlagen wurde“. Bestehende Altlasten habe man binnen drei Jahren halbieren können. „2026 werden sie endgültig Geschichte sein.“

Hinsichtlich der Wahlkampfkosten verweist Matt auf den Wahlwerbungsbericht, „der fristgerecht binnen sechs Monaten nach der Wahl veröffentlicht wird“.

Wir finanzieren uns rein über die Parteienförderung, die ausreichend ist.

FP-Chef Markus Abwerzger

FPÖ und Liste Fritz verzichten auf Spenden
Auch die FPÖ ist laut Chef Markus Abwerzger schuldenfrei: „Wir finanzieren uns rein über die Parteienförderung, die ausreichend ist, und sind stolz darauf, dass wir trotz eines professionellen Wahlkampfs über ein gutes finanzielles Polster verfügen, das die zukünftige Parteiarbeit möglich macht.“ Spenden lehne die FPÖ strikt ab, betont der Ober-Blaue.

Zum Landtagswahlkampf liege noch keine Schlussrechnung vor. „Wir werden aber jedenfalls das gesteckte Ziel von 850.000 Euro nicht überschreiten“, sagt Abwerzger. Abschließend meint er, dass „wir keinen Kredit für den Wahlkampf gebraucht haben und werden Kredite auch hinkünftig nicht benötigen“.

Wir sind die einzige Partei, die immer schon auf Spenden verzichtet hat, um sich im politischen Prozess ihre Unabhängigkeit zu bewahren.

Liste Fritz-Pressesprecher Andi Madersbacher

Liste Fritz-Pressesprecher Andi Madersbacher meint unterdessen: „Die Partei war und ist gänzlich schuldenfrei. Wir sind die einzige Partei, die immer schon auf Spenden verzichtet hat, um sich im politischen Prozess ihre Unabhängigkeit zu bewahren.“ Zum Wahlkampf liege aktuell noch keine Schlussrechnung vor. „Allerdings werden wir die uns gesteckte Ausgabenobergrenze von rund 590.000 Euro unterschreiten.“