Juristischer Vorstoß

Jäger stach zu: Grazer Anwalt kämpft für Hund

Steiermark
01.12.2022 07:00

Jäger erstach Hund - und bleibt straffrei - ein Justizskandal, der das Ministerium und einen Star-Juristen jetzt auf den Plan ruft

Wie berichtet hatte ein junger Hund eines Jägers angeblich dessen Kind gezwickt, woraufhin der Obersteirer einfach mit dem jungen Tier in den Wald ging und es tot stach.

Zur Empörung vieler Tierfreunde stellte die Staatsanwaltschaft Leoben das Verfahren gegen ihn ein - weil deren Auslegung nach die „Mutwilligkeit“ fehlte.

„Das kommt einen Freibrief für Tierquäler und Tiertöter nach“, wetterte „Krone“-Tiereckenchefin Maggie Entenfeller im Namen des tierischen Opfers und ganz vieler unserer Leser. Und unsere Expertin machte ihre Ankündigung umgehend wahr: Eine Anzeige nach dem Tierschutzgesetz wurde bei der Bezirkshauptmannschaft Liezen eingebracht. Zudem wurde Justizministerin Alma Zadic über den Fall informiert. Maggie Entenfellner: „Sie war sofort bereit, künftig bei Fällen von Tierquälerei Maßnahmen zu setzen und Gespräche mit dem zuständigen Tierschutzminister zu führen. “

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Dass das Verfahren gegen den Jäger eingestellt worden ist, halte ich für falsche Rechtsauslegung. Ich werde bei der Oberstaatsanwaltschaft Graz eine Beschwerde dagegen einlegen.

Gerald Ruhri

Auf regelrechte Empörung stieß der Fall auch beim bekannten Grazer Strafverteidiger Gerald Ruhri - der sofort anbot, seine juristische Expertise im Sinne des getöteten Hundes einzusetzen. Sein Urteil fällt deutlich aus: „Das Verfahren wurde zu Unrecht eingestellt, ich werfe der Staatsanwaltschaft Leoben vor, das Strafrecht falsch angewendet zu haben.“

Denn: „ Wenn jemand tötet, obwohl es  andere Lösungen gebe wie etwa die Abgabe des Tieres in einem Heim,  dann ist das natürlich mutwillig. Das ist ja gar keine Frage.“

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Der Tierschutzminister Johannes Rauch und ich werden Gespräche führen, wie man gemeinsam die Strafen - insbesondere im Rahmen des Heimtierpakets - verschärfen kann.“

Justizministerin Alma Zadic

Der steirische Jurist sagt grundsätzlich: „Tierquälerei braucht in Österreich mehr Aufmerksamkeit und empfindliche Strafen. Wir wissen mittlerweile, dass sie Vorstufe für grausliche Verbrechen an Menschen sein kann.“

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