Pure Ernüchterung

Rapid nach Derby: Weil es eh schon wurscht ist …

Fußball National
11.10.2022 05:46

„Wir sind vermutlich der einzige Verein weltweit, der unter der Doppelbelastung leidet, selbst dann, wenn sie der Gegner hat.“ Ein stellvertretender Kommentar - neben den „Feldhofer raus“-Forderungen - im Internet. Selbst die eigenen Fans haben nach dem Derby-1:2 für Rapid nur noch Hohn und Spott übrig. Im Stadion blieb es nach dem Schlusspfiff ruhig. Kein Pfeifkonzert, keine Proteste. Nur Ernüchterung, Resignation, Wurschtigkeit. Derby verloren - eh schon egal. Eine Kolumne von „Krone“-Redakteur Rainer Bortenschlager.

Es war erschreckend, wie die Austria - nach einem 0:8 (gegen Sturm und Villarreal) - die ausgeruhten Rapidler trotz Reisestrapazen vor der Pause vorführte. „Wir bringen uns selbst mit Fehlern in Bedrängnis. Es ist kein Kinderfußball. Aber ich werde keinen an den Pranger stellen“, war Rapids Guido Burgstaller sauer. Schon im Spiel diskutierte er oft mit Bernhard Zimmermann, der auf der rechten Seite auch fehl am Platz war. Laufwege, Pressing - nichts passte. Auch Rapids „Sechser“ waren im Zentrum auf der Suche nach Austrianern, während die Schmid-Truppe Grün-Weiß über die Flügel zerlegte. Oder mit langen Bällen hinter die Abwehr. Das ging leicht. Viel zu leicht.

Das spricht - auch wenn das rasche 0:2 individuell verschuldet, mental ein Tiefschlag war - gegen die Aufstellung, den Matchplan von Feldhofer. So vergeigte Rapid die nächste Chance, sportlich für Ruhe zu sorgen. Was jetzt? Nichts.

Denn nach dem Derby wurde in Hütteldorf mehr über ein angeblich gesperrtes Abo eines Fanklub-Chefs diskutiert, und dass Anhänger, die Spenden für „Wiener helfen Wienern“ sammeln wollten, vom VIP-Eingang vertrieben worden sein sollen. Was auf dem Rasen passiert, ist egal.

Das ist Rapid 2022, ein gelähmter Klub: Ein Noch-Präsidium, das verständlicherweise keine weitreichenden Entscheidungen mehr trifft. Intrigen und gekränkte Eitelkeiten bei der Suche nach einem neuen Boss. Ein Wahlkomitee, das keine Infos rausrücken will oder darf. Und nebenbei wird ein bisserl Fußball gespielt. Siebenmal noch bis zur Winterpause.

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(Bild: KMM)



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