Steigende Asylzahlen

Grenzschutz am Brenner erhält eine neue Basis

Tirol
07.09.2022 06:08

An der Staatsgrenze am Brenner stellten Tirols Landeshauptmann Günther Platter und Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP) das noch im Bau befindliche Grenzmanagementzentrum vor. Steigende Asylzahlen seien ein Beleg für die zukünftige Notwendigkeit.

Eigentlich ist die Brennergrenze Geschichte, doch viele Aufgaben sind dort nach wie vor zentral: „Es geht um illegale Migration, den Transit oder grenzüberschreitende Fahndungen“, nannte LH Günther Platter einige Beispiele. Ihm zur Seite stand Innenminister Gerhard Karner. Gemeinsam besuchte man die Baustelle des alten Zollwachgebäudes, das um 6,8 Millionen Euro zu einem Grenzmanagementzentrum umgestaltet wird. Inbetriebnahme: Anfang 2024. Bisher mussten dafür eingeteilte Beamte mit einer Containerlösung zufrieden sein.

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Österreichweit haben wir in den ersten sieben Monaten rund 350 Schlepper gefasst und die Asylantragszahlen sind um das Doppelte gestiegen.

Innenminister Gerhard Karner

Kampf gegen Schlepper zentral
Als wichtigste Aufgabe nannte Minister Karner das Vorgehen gegen internationale Schlepper. „Österreichweit haben wir in den ersten sieben Monaten rund 350 Schlepper gefasst und die Asylantragszahlen sind um das Doppelte gestiegen.“ Brennpunkt sei die Balkanroute, steigende Zahlen seien jedoch auch im Westen zu erwarten. Einen Vergleich mit dem brisanten Flüchtlings-Jahr 2015 wollten Platter und Karner dennoch nicht ziehen.

(Bild: Christof Birbaumer)

Polizei und Land ziehen ein
15 Polizisten werden das Gebäude als Basis für die Schleierfahndung und für die Registrierung von Aufgegriffenen nutzen, zudem für grenzüberschreitende polizeiliche Aktionen mit Italien sowie Treffen im Rahmen der Euregio. Zu 90 Prozent wird das Gebäude an der Grenze von der Polizei genutzt, der Rest vom Land. Für den Bau verantwortlich ist die Wohnbaugesellschaft Tigewosi. Chef Franz Mariacher sprach von einem herausfordernden Projekt: „Es galt zu klären, was in Zukunft noch verwendbar ist. Unter anderem mussten die Decken teilweise weg.“

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