Fehlender Niederschlag

Seen auf Tiefstand – Alle warten auf den Regen

(Bild: Tschepp Markus)

Salzburgs Seen stehen so tief wie lange nicht mehr. Am Wolfgangsee fehlen nur mehr Zentimeter zum Negativrekord. Der prognostizierte Niederschlag lässt aber nicht alle jubeln.

Unwetter und Muren im Oberpinzgau, kaum Regen und niedriger Pegelstand am Wolfgangsee – der diesjährige Sommer meint es nicht überall gut. In St. Gilgen zeigte die See-Messstation des Landes gestern einen Pegelstand von nur mehr 55 Zentimeter an. Zwei Zentimeter niedriger als noch am Samstag. Der Sommer-Tiefststand des Wolfgangsees – seit 1976 sind Daten digital verfügbar – liegt bei 50 Zentimeter. Gemessen wurden sie am 23. August 2018.

Ökosystem der Flüsse muss gewahrt bleiben
Fehlender Regen setzt den Seen zu. Hans Wiesenegger, Leiter des Hydrographischen Dienstes beim Lande, gibt aber Entwarnung. „Die Seen haben niedrige Pegelstände. Zum Teil sind sie aber den Abflüssen, nicht dem fehlenden Niederschlag, geschuldet.“ Am Wolfgangsee muss etwa das Ökosystem der Ischler Ache gewahrt bleiben, am Grabensee der Mattig-Flusslauf. Der Fuschlsee gilt hingegen als Paradebeispiel für natürliche Verhältnisse um den See. Sein Pegelstand ist aktuell nur zehn Zentimeter tiefer als üblich.

Alexander Ohms von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sieht die Klimaveränderungen für die aktuelle Situation mitverantwortlich: „Der Jahresniederschlag wird sich nicht wesentlich verändern, aber er wird intensiver und in kürzerer Zeit fallen.“ Mit Hinblick auf den für Freitag prognostizierten Regen ein Aufatmen bei manchen. Andere wiederum Bangen schon vor dem nächsten Unwetter.