Licht aus

Salzburg setzt Zeichen in unsicheren Zeiten

Die Festung ist eines von 32 Denkmälern, das nun eine Stunde weniger lang angestrahlt wird

(Bild: Tröster Andreas)

Die Stadt setzt eine Energiereduktion bei 32 Baudenkmälern um. Es ist ein wichtiges Zeichen in äußerst unsicheren Zeiten.

Berlin rechnet vor, jährlich rund 40.000 Euro an Beleuchtungskosten zu sparen. In der Festspielstadt Salzburg, die nicht einmal fünf Prozent der Einwohner der Großstadt beherbergt, wird die Stromrechnung demnächst um nur gut 1000 Euro geringer ausfallen. Die Beleuchtungsersparnis bei der Festung wird pro Tag sogar weniger als 50 Cent betragen. Dabei frisst das Licht für den Tourismusmagneten noch am meisten Energie. Auch bei 31 anderen Baudenkmälern setzt die Stadt den Sparstift an. Sie werden wie die Festung ab morgen um eine Stunde weniger lange in der Nacht ausgeleuchtet.

So gering der monetäre Nutzen bei der Stadt-Energiesparoffensive namens „Stadtlicht 2025“ - das 2013 gestartete Projekt soll dabei helfen, bis 2025 rund 800.000 Euro an Stromkosten einzusparen - im aktuellen Fall auch sein mag: Es ist ein wichtiges Zeichen in äußerst unsicheren Zeiten. Da sind sich viele Experten einig. Vor allem in Hinblick auf einen womöglich ruppigen Herbst und Winter.

Motto: Schon heute das Licht in Zimmern ausschalten, in denen man sich nicht aufhält. Besser heute 115 statt 130 km/h auf der Autobahn fahren. Das seien verschmerzbare Luxuseinbußen. Und vermutlich nichts im Vergleich dazu, sollte es etwa bei akuter Gas-Not zu Zwangsvorschreibungen oder -abstellungen oder gar einem Blackout kommen.

Spar will Strom von 250 Haushalten sparen
Dass Energiesparen nicht nur ein frommer Wunsch von Regierungen und Umweltschützern ist, sondern längst effektiv umgesetzt wird, zeigt Spar. Der in Salzburg beheimatete Konzern reduziert bei 800 Märkten in Österreich die Beleuchtung. So werden Einkaufshäuser nur noch kurz vor und nach Marktöffnung angestrahlt, soll jährlich eine Million Kilowattstunden Strom eingespart werden. Das sind 250.000 Euro, entspricht dem Verbrauch von 250 Haushalten. Neumarkt indes erhöht auf dem Seniorenheim-Dach die Fotovoltaik-Leistung gleich ums Vierfache.