Vom Roten Kreuz

Erste Hilfe App bietet Auffrischung für Laien

(Bild: stock.adobe.com)

Hand auf’s Herz: Wissen Sie noch, wie der Rautekgriff funktioniert, um eine verunfallte Person aus dem Fahrzeug zu bergen? Oder wie einem verletzten Motorradfahrer der Helm richtig abgenommen wird? Und wie war das noch mal mit der Herzdruckmassage und dem Druckverband? Wer in diesen Dingen fit ist, kann im Ernstfall Leben retten. In Zeiten, in denen bei Notärzten teils Engpässe bestehen, gewinnen die Erste Hilfe Kenntnisse noch mehr an Bedeutung.

Wichtig auch: Laut Gesetz ist jeder zur Ersten Hilfe verpflichtet. Wer sie unterlässt, dem droht eine Geld- oder Gefängnisstrafe. Das Rote Kreuz bietet nicht nur Kurse an, sondern hat euch eine kostenlose Erste Hilfe App entwickelt. Diese liefert gute Beschreibungen und anschauliche Bilder, was im Notfall zu tun ist. Wer etwa bei einem Verkehrsunfall eine verletzte Person aus dem Fahrzeug bergen muss, muss zuerst darauf achten, dass deren Beine frei sind. Anschließend gilt es, den Oberkörper zu stützen und den Gurt zu entfernen. Danach den Verletzten leicht nach vorne beugen, den Körper umfassen, unter beiden Armen hindurchgreifen und einen seiner Unterarme ergreifen.

Zu guter Letzt zieht man das Unfallopfer aus dem Fahrzeug und setzt es in sicherer Entfernung auf den eigenen Oberschenkel.

(Bild: Christof Birbaumer / Kronenzeitung)

Vorsicht beim Abziehen des Helms
Bei einem verunfallten Motorradfahrer besteht die Kunst darin, den Helm abzunehmen. Zuallererst den Kopf gerade richten und vorsichtig mit den Knien fixieren. Anschließend das Visier öffnen und, sofern vorhanden, die Brille abnehmen. Danach den Kinnriemen öffnen. In weiterer Folge den Helm seitlich ergreifen, auseinanderziehen und nach hinten kippen, bis die Nasenspitze sichtbar wird. Nun fasst eine Hand den oberen Rand des Helms, während die andere den Nacken stützt.

Abschließend den Helm gleichmäßig vom Kopf ziehen bzw. schieben, den Hinterkopf halten und den Kopf des Verunfallten mit beiden Händen vorsichtig auf den Boden legen.

Hochlagern verstärkt Wirkung von Druckverband
Um einen Druckverband anzulegen, gilt es, eine saubere Wundauflage fest auf die Wunde zu drücken. Eine elastische Binde, die einmal darüber gewickelt wird, sorgt dafür, dass sie fest auf der Wunde liegt. Anschließend einen Druckkörper, also einen Momentverband, eine Mullbinde, ein Dreiecktuch oder ähnliches auf den Verband legen und fest einwickeln. Ein Hochlagern des verletzten Körperteils verstärkt die Wirkung des Druckverbands zusätzlich.

Wer in die Situation kommt, eine Person beatmen zu müssen, für den gilt: Eine Hand auf die Stirn legen, das Kinn hochziehen und die Nasenlöcher zudrücken. Dann die Atemluft in den Mund der reglosen Person blasen, sodass sich deren Brustkorb und Bauch wie bei einer normalen Atmung hebt. Anschließend Luft holen und die Beatmung ein zweites Mal wiederholen.

Wiederbelebung erst beenden, wenn Opfer aufwacht oder atmet
Und wie funktioniert die Herzdruckmassage für die Wiederbelebung? Eine Hand wird mit dem Handballen auf die Mitte des Brustkorbs gelegt, die zweite darüber und beide Arme durchgestreckt. Dann heißt es: Kräftig mit beiden Armen auf den Brustkorb drücken. Die Wiederbelebung erst dann beenden, wenn das Opfer aufwacht oder normal atmet.

Natürlich bietet die App noch zahlreiche weitere hilfreiche Tipps rund um das lebensrettende Thema Erste Hilfe. Also am besten gleich installieren und gut studieren!