Bilanz zum Abschluss

Ein Schuljahr, das kein „Sehr gut“ verdient

Tirol
07.07.2022 09:00

Ein sehr forderndes Schuljahr geht nun auch in Westösterreich zu Ende. Corona war einmal mehr Dauerthema, aber nicht das einzige Problem. Tirol hatte mit vielen Schulabmeldungen zu kämpfen. Die Zukunft könnte zudem einen massiven Lehrermangel bringen. Eine Bilanz zum Schulschluss und ein Ausblick auf das, was Schüler, Eltern und Lehrer im Herbst erwartet. 

Für 95.000 Tiroler Schüler und 11.500 Lehrer geht am Freitag ein Schuljahr mit sehr schwierigen Bedingungen zu Ende. Es ist bereits das dritte Jahr im Zeichen der Pandemie. Corona hat die Schule mehr verändert als alle Reformen der vergangenen Jahrzehnte. Das zeigt sich auch in der Bilanz der letzten Monate. Diese brachten in Tirols Schulen einige Veränderungen. Neuerungen wird es auch im Herbst geben.

Stichwort Corona: Von Normalität keine Spur
Schulschließungen gab es heuer keine. Doch im Jänner und Februar spitzte sich die Lage zu. Bis zu 557 Klassen waren gleichzeitig im Distance Learning. Für Bildungs-LR Beate Palfrader (VP) zeigen die Erfahrungen, dass es ohne Schulschließungen geht. Darauf hofft sie auch im kommenden Jahr. Bildungsminister Polaschek will jedoch erst Ende August die Regeln vorlegen. Die Landesrätin sieht’s gelassen: „Für Tirol haben wir dann zwei Wochen Vorbereitungszeit. Das ist zu schaffen.“ Langfristig erwartet Palfrader, dass – „wie bei anderen Erkrankungen auch“ – nur Kinder mit Symptomen daheim bleiben sollen.

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Tirols Schulen mussten auch heuer sehr kurzfristig reagieren und sich ständig auf neue Bedingungen einstellen. Für den Herbst erwarten wir uns vom Bund Planungssicherheit.

Tirols Bildungs-Landesrätin Beate Palfrader

Stichwort Sommerschule: Viele Kinder brauchen Nachhilfe
2759 Tiroler Kinder und Jugendliche sind im dritten Jahr des Bestehens angemeldet. Eingerichtet wurde sie, um „Corona-Lernlücken“ zu schließen. „Die gibt es“, räumt die Landesrätin ein und verweist darauf, dass AK und Land zusätzliche Fördermöglichkeiten geschaffen haben und 150 Planstellen für weitere Maßnahmen finanziert werden.

Stichwort Lehrermangel: Viele Pensionierungen, längere Ausbildung
Der könnte auch Tirol bald blühen. Hunderte Lehrer erreichen alleine heuer das Pensionsalter. Dazu kommt, dass die Ausbildung verlängert wurde. „Ein Teil davon muss berufsbegleitend passieren, sonst droht uns in einigen Regionen der Notstand“, formuliert Palfrader ihre Einschätzung und die Forderung an den Bund. Derzeit wird darüber noch verhandelt.

Stichwort Schulabmeldungen: Nach dem Boom kam die Ernüchterung
Vermutlich, weil Eltern mit den Corona-Regeln unzufrieden waren, wurden 450 Kinder im Vorjahr von der Schule abgemeldet – so viele wie nie zuvor. Hundert kehrten nach einigen Wochen zurück. Der Rest musste nun die Externistenprüfung ablegen. Hundert (!) fielen dabei durch. Palfrader glaubt deshalb nicht an eine Verstärkung des Trends: „Ich bin überzeugt, dass die meisten Eltern erkannt haben, wie wichtig die Schulen und ihr Angebot sind.“

Stichwort Neuerungen im Herbst: Fokus auf die Pflichtschüler
Erstmals findet im November für Kinder in der 7. Schulstufe eine „Kompetenzmessung“ statt. Die soll aufzeigen, wenn Defizite in Mathematik, Englisch und Deutsch bestehen. So soll verhindert werden, dass Pflichtschulabgänger wichtige Grundtechniken nicht beherrschen.

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