Man muss in Zeiten eines nie für möglich gehaltenen Krieges am Rande Europas vorsichtig sein, wenn man das Wort Sprengstoff in den Mund nimmt. Dennoch: Diese von der „Tiroler Krone“ in Auftrag gegebene Umfrage zur aktuellen politischen Lage in Tirol birgt jede Menge davon in sich.
Die Tiroler Volkspartei kratzt am Zweier, liegt schwerst angeschlagen am Boden darnieder, ist angezählt. Reizt man die Schwankungsbreite dieser Umfrage von +/-3,9 Prozent aus, würde sie aktuell auf 26,2 Prozent kommen. Angesichts dieser Zahlen erscheint die eine oder andere personelle Veränderung der vergangenen Tage in einem völlig anderen Licht. Die Tiroler Volkspartei kannte diese Werte, hat die Notbremse gezogen. Daran gibt es nichts zu deuten.
Jetzt wird versucht, mit neuen Besen die verstaubte Bude flott zu bringen. Auf den Tag genau drei Monate hat man für diesen Reinigungsprozess Zeit. Bis dahin wird noch viel schmutzige Wäsche gewaschen. Auch innerhalb der Volkspartei. Denn den einen oder anderen - das ist das eigentliche Dilemma dieser Partei - freuen diese Werte sogar. Schadenfreude nennt man das. Also erfreut sein, wenn es anderen schlecht geht. Aus meiner Sicht das Allerletzte.
Und ja: Für die anderen Parteien liegt plötzlich ein viel größerer Rest des zu verteilenden Kuchens am Tisch. Und jede Gruppierung, egal ob SPÖ, FPÖ, Grüne, NEOS oder Liste Fritz, wird mit allen Mitteln versuchen, sich das größte Stück zu schnappen.
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