750 Ferkel in einem Tiertransporter, 29 Stunden lang unterwegs von Dänemark nach Serbien: ein trauriges Beispiel von vielen auf den europäischen Straßen. Das Fahrzeug wurde am Grenzübergang Spielfeld überprüft. Die Polizisten stellten rasch fest: Hier passt einiges nicht.
Die Landesverkehrsabteilung der steirischen Polizei führte am Mittwoch die Kontrollen in Spielfeld gemeinsam mit einem Tierarzt durch. Gravierende Mängel wurden vor allem beim aus Dänemark kommenden Ferkel-Transporter festgestellt: ein defektes Temperaturüberwachungssystem, aufgebrachtes Trinkwasser, keine ordnungsgemäße Unterbringung der Tiere.
Die Tiere kratzten und bissen sich gegenseitig, wie es aus dem Büro des EU-Abgeordneten Thomas Waitz (Grüne) heißt, der bei den Kontrollen dabei war. Der 30-jährige Lenker aus Kroatien wurde angezeigt. Er wusste nicht einmal, wie man den Wassertank befüllt.
Die Tiere waren vor Hitze und Durst teilweise so apathisch, dass sie sich nicht mehr gerührt haben. Die Rinder haben das Schlimmste noch vor sich.
Thomas Waitz, Grüne
Kälber auf Weg von Tschechien nach Ägypten
Etwas später stießen die Beamten auf einen weiteren Transporter mit 33 Kälbern. Sie waren auf dem Weg von Tschechien nach Ägypten! Auch hier wurde die im gesetzlich erlaubte Beförderungsdauer von zwölf Stunden deutlich überschritten. Ein 55-jähriger Deutscher wird angezeigt.
Dass letztlich nicht noch mehr Transporte mit Missständen entdeckt wurden, könnte laut Polizist Wolfgang Teutschl auch daran liegen, dass die Steiermark aufgrund ihrer strengen Tierschutzgesetze gerne umfahren wird, wie er gegenüber dem ORF sagt.
Übrigens hatte man auch versucht, die Ferkeln zu tränken, nach 15 Minuten war das Wasser aber ausgetrunken. Deswegen entschied man sich, den Transport weiterzuschicken, damit die Tiere schnell aus dem Lkw kommen.
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