Tiroler Erfindung

Übers Handy wird Arm von Reha-Patient gesteuert

Tirol
12.05.2022 19:00

Durch einen Schlaganfall verlieren Patienten oft motorische Fähigkeiten. Die Rehabilitation ist langwierig und mühevoll. Helfen kann die Technik. Der Tiroler Mechatronik-Student Simon Deiser hat ein robotergestütztes Reha-System entwickelt, bei dem Armbewegungen übers Handy gesteuert werden können. Die Entwicklung ist preisgekrönt.

Das System an sich ist nicht neu. Dennoch ist die Erfindung von Simon Deiser (27) aus Mötz beeindruckend. Der Absolvent des Bachelorstudiengangs Mechatronik am Management Center Innsbruck (MCI) hat es geschafft, ein ebenso einfach zu bedienendes wie ausgereiftes Hilfsmittel fürs Training bei motorischen Defiziten zu entwickeln.

Bei kleinsten Reizen wird Bewegung eingeleitet
„Im Prinzip funktioniert es wie ein ,Exoskelett’“, erklärt der Erfinder. Ein Exoskelett ist ein mechanisches Gerüst, das heute schon in der Medizin für Rehabilitation eingesetzt wird. Exoskelette sind oft komplex, teuer und sperrig. Deisers System ist leicht, einfach zu bedienen und dennoch kraftvoll. Was es kann? „Das Gerät ist direkt mit dem Arm verbunden und registriert kleinste Reize, um die Bewegung des Armes einzuleiten und zu unterstützen“, erläutert der 27-Jährige. „Zudem kann es einfach mit dem Smartphone gesteuert werden.“ Während der Übungen werden unmittelbar Rückmeldungen gegeben. So kann das Training exakt auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden.

Noch ist das innovative Instrument nur als Prototyp vorhanden. Ein Jahr Entwicklungsarbeit stecken in der Erfindung. Deiser zeigt sich optimistisch, „dass das Gerät Potenzial für einen kommerziellen Einsatz hat“.

5000 Euro Preisgeld für weitere Forschungen
Auf jeden Fall beeindruckt hat Simon Deiser die Vertreter des Verbands der Privaten Hochschulen, zu dem auch das MCI gehört. Dort werden jedes Jahr die besten Bachelorarbeiten ausgezeichnet. Der erste Platz geht heuer nach Tirol. Deiser erhält zur Finanzierung weiterführender Studien und Forschungen ein Preisgeld von 5000 Euro. Seine Professorin Yeongmi Kim und Andreas Mehrle, Leiter des MCI-Fachbereichs Mechatronik, sind stolz auf ihren Studenten. Dieser steuert jetzt seinen Master an.

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