Experte warnt

Alk-Unfälle häufen sich: Junge riskieren zu viel

Steiermark
09.05.2022 17:00

Mit den Temperaturen klettern auch die Zahlen der Alk-Unfälle nach oben. In den Sommermonaten kracht es laut dem ÖAMTC regelmäßig doppelt so oft wie im Jänner und Februar. Ein Verkehrsexperte mahnt: Vor allem Junge riskieren zu viel.

Ich hab ja nur drei, vier Bier getrunken? Leider unterschätzen noch immer viele vor allem junge Steirer, dass Autofahren und Alkohol nicht zusammen passen. Am Sonntag krachte es alleine im Bezirk Weiz zweimal: Ein 28-Jähriger kam in Mitterdorf an der Raab gegen 16.30 Uhr von der Straße ab, durchschlug einen Zaun und prallte in einen Masten. In der Nacht auf Montag kollidierte ein 20-Jähriger auf der B 64 in Weiz mit der Leitschiene – wie durch ein Wunder blieben beide unverletzt.

Was treibt Menschen an, betrunken ins Auto zu steigen? „Das ist das klassische Kavaliersdelikt“, sagt Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. „Und es gibt ein starkes Stadt-Land-Gefälle. In der Stadt gibt es Nachtbusse und leistbare Taxis – aber wie kommt man von einem Dorf ins nächste?“, fragt der Leiter der Abteilung Verkehrssicherheit. „In den Sommermonaten steigen die Alko-Unfälle außerdem an – wegen der Ferien und der angenehmen Temperaturen.“

Risiko für Unfall steigt exponentiell
Wie gefährlich das wirklich ist, zeigen nicht nur die Fotos der völlig dämolierten Autos von diesem Wochenende. Robatsch weiß genaue Zahlen: „Ab einem Pegel von 0,5 Promille steigt das Unfallrisiko um das Fünffache, bei einem Promille um das Siebenfache, bei 1,2 um das 12- und bei 1,6 um das 25-fache.“ Das Risiko nimmt also exponentiell zu, je mehr man intus hat.

Elf Prozent der Unfälle wegen Alk und Drogen
Während Alkohol insgesamt für etwa sieben Prozent der Unfälle im Verkehr verantwortlich ist, ist dieser Wert bei den 14- 21-Jährigen in der Steiermark erhöht: „Elf Prozent der Unfälle passieren unter Alk- oder Drogeneinfluss. Die Dunkelziffer ist aber noch um einiges höher.“ Hauptgründe sind immer noch zu schnelles Fahren (38 %), Vorrangsverletzung (19 %) und Unachtsamkeit/Ablenkung (16 %).

„Polizei muss kontrollieren“
Was kann man tun, damit in Zukunft weniger Autofahrer ihr Leben aufs Spiel setzen? „Wenn man in der Gruppe für den Vorschlag geächtet wird, fährt man auch nicht“ – also sprechen Sie an, wenn jemand getrunken hat und fahren will. „Außerdem ist die Prävention in den Fahrschulen ganz wichtig“, erzählt Verkehrsexperte Robatsch. „Und nicht zuletzt muss die Polizei auch tatsächlich kontrollieren – das merken sich die Autofahrer genau.“

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