Deine Chance

Wie du von einer Teamklausur profitierst

Bei den meisten Menschen löst die Ankündigung einer Teamklausur eher Unwillen aus: Wofür brauchen wir das? Es sei unnötig, eine Zeitverschwendung. Besonders da die Klausuren häufig an ein Wochenende gelegt werden. Doch Klausuren sind eine wirklich gute Möglichkeit, um eine Veränderung zu bewirken – für das ganze Team und nicht zuletzt für deine eigene Karriere.

Was passiert auf einer Klausur?
Das Wort "Klausur" kommt vom lateinischen "claudere" und bedeutet so viel wie "einschließen, verschließen". Bei einer Teamklausur wählen die Teilnehmer also die Abgeschiedenheit, nehmen sich aus den Rahmenbedingungen des Alltags heraus, um dadurch zu Lösungen zu kommen, die im normalen Alltag eher schwierig zu erarbeiten sind. Eine Teamklausur wird klassischerweise dann anberaumt, wenn es darum geht, die Zusammenarbeit in einem Team zu verbessern oder zusammen an der Zukunftsvision, an der Strategie bzw. dem Rollenverständnis der Mitarbeiter zu arbeiten.

Oft werden Klausuren damit zu einem Instrument, mit dem Problemlösungen für komplexe Aufgabenstellungen gefunden werden sollen. Daher werden Klausuren gerne am Wochenende abgehalten, an einem Ort, der mit dem Alltag bzw. dem Unternehmen nichts zu tun hat. Unter diesen abgeschlossenen und neuen Verhältnissen können oft Lösungen gefunden werden, die im gewohnten Umfeld unmöglich gewesen wären. 

Die Klausur wird von einem Moderator begleitet. Das kann ein externer Coach sein, kann aber auch der Vorgesetzte sein. Es gibt für die Klausur ein Thema, das den Teilnehmern auch schon im Vorfeld bekannt sein sollte. Dieses Thema wird im Zuge der Klausur anhand von speziellen Aufgabenstellungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. 

Vorbereitung
Vor der Klausur kannst du nur dann etwas tun, wenn du das Thema bereits kennst. Überlege dir, wie du dazu stehst, welche Veränderungen du für sinnvoll empfinden würdest. Wichtig ist, dass du offen an diesen Prozess herangehst. Natürlich ist eine Klausur eine zeitraubende Sache, doch gerade wenn irgendwo im Team oder in den Abläufen etwas nicht rund läuft, ist das deine Chance, bei einer Verbesserung mitzuwirken, die deinen Anforderungen entspricht. Gibt es beispielsweise ein Problem mit dem Chef, solltest du bereits vor der Klausur mit deinen Kollegen sprechen, dass dieses auch wirklich auf den Tisch gebracht werden soll.

Ehrlich und offen
Auf der Klausur sind viele Spielregeln aus dem normalen Leben aufgehoben. Es geht darum, ein Problem zu lösen. Daher ist Offenheit wichtig. Das heißt nicht, dass Schimpfen und Kritisieren erlaubt ist. Es heißt aber sehr wohl, dass auf höfliche und neutrale Art und Weise Probleme zur Sprache gebracht werden können und müssen. Das bedeutet austeilen, aber auch einstecken können. 

Ein klassisches Thema in dieser Hinsicht sind Konflikte mit dem Vorgesetzten. Die Stimmung im Team ist schlecht, weil der Chef nie lobt, nur kritisiert. Das muss diskutiert werden. Natürlich ist es nicht sinnvoll, den Vorgesetzten direkt anzugreifen. Doch die Kritik als Wunsch zu formulieren und eine positive Konsequenz in Aussicht zu stellen, ist erlaubt. Beispiel: "Die Stimmung im Team ist oft gedrückt, weil wir sehr hart arbeiten, aber im Gegenzug kaum Anerkennung dafür bekommen. Wenn wir immer wieder auch Lob bekommen, wird unsere Leistung in Zukunft noch besser werden." Bekommst du Kritik, dann denke in Ruhe darüber nach – nicht aufbrausen und wütend werden. Es ist eine Chance, an einer Herausforderung zu arbeiten und eine Sache für alle zu verbessern. 

Eigene Themen
Natürlich kannst du auch jene Themen ansprechen, die dir persönlich wichtig sind – und wenn es abends im inoffiziellen Teil der Veranstaltung passiert. Denn die gemeinsamen Abende sind teils fast noch wichtiger als der offizielle Teil, in dem die vorgegebenen Punkte besprochen werden. Auch hier kannst du Themen platzieren, die du schon immer einmal besprochen haben wolltest. 

Wichtig ist jedenfalls, dass du dich auf die Klausur einlässt und dich voll einbringst, denn so kann viel an Verbesserung für die Zukunft erreicht werden. Und je mehr du auch gestalterisch eingreifst, desto besser für dich.