Kleiner Meeresbewohner

Tintenfisch überlebte als Fossil 233 Mio. Jahre

Ein einsamer Graben beim Polzberg in Niederösterreich zwischen Gaming und Lunz am See gilt als archäologische Lagerstätte von Weltruf. Denn dort werden seit 150 Jahren spektakuläre Fossilien aus dem Trias entdeckt. Neueste Sensation aus der Erdepoche vor 233 Millionen Jahren: der erstmalige Fund eines Tintenfischknorpels. Die Entdeckung machten Wissenschafter des Naturhistorischen Museums.

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„Wir können die Funde der Tintenfischart ,Phragmoteutis bisinuata‘ zuordnen. Diese ist ein ausgestorbener Verwandter der heutigen Spezies in den Weltmeeren“, frohlocken die Paläontologin Petra Lukeneder von der Doktoratsschule für Ökologie und Evolution der Universität Wien und ihr Ehemann Dr. Alexander Lukeneder, der im Naturhistorisches Museum forscht.

Detektivische Kleinstarbeit
Der Verkündigung des Sensationsfundes war freilich detektivische Kleinstarbeit vorausgegangen. Denn erst mit sorgfältig erstellten Micro-CT-Aufnahmen konnte ins Innere der fragilen, aus reinem Kohlenstoff bestehenden Gebilde geblickt werden.

Was das Duo bestärkte: Rund um die Objekte sind Hunderte winzigste Fanghäkchen eingebettet und auch Schulpen, die kalkigen Schalen der Weichtiere. „Wir haben dann die dreidimensionalen digitalen Modelle mit noch lebenden Tiergruppen verglichen und konnten die zunächst rätselhaften Gebilde als fossile Tintenfisch-Knorpel identifizieren“, erklärt das Ehepaar Lukeneder.

Schon mehr als 10.000 Meerestiere entdeckt
Wer jetzt im Frühling den Polzberg erwandert, darf sich ruhig ein bisschen Wellenrauschen vorstellen. Denn einst wogte hier das sogenannten Reiflinger Meer, ein Seitenast des Tethys-Ozeans. Geblieben sind die Bewohner der einst gewaltigen Wassermassen. Das Naturhistorische Museum und die Uni Wien hüten 10.000 einzigartige Fossilien.

Mark Perry
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Christoph Weisgram
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